THE PLAYGROUND PROJECT.
Outdoor / The Playground Project
Bundeskunsthalle 31.05. – 28.10.2018 13.07. – 28.10.2018
von Martin Seidel
Die Eisbahn im Winter und das Zelt für Konzerte im Sommer auf dem Museumsplatz zwischen der Kunsthalle des Bundes und dem Kunstmuseum der Stadt sorgten in Bonn jahrelang für Kontroversen. Für die einen war es urbanes Flair an der abgelegenen Museumsmeile, für die anderen der Verfall der Werte. Seit Jahren ist der bundeseigene Platz „repurifiziert“ und dient – bis auf weiteres – nur noch dem Hausherrn für gelegentliche ausstellungsbezogene Installationen, die Aufmerksamkeit erregen und zusätzliche Besucher anziehen sollen.
In ihren aktuellen Sommerschau erweist sich die Bundeskunsthalle, die hohe Besucherzahlen wie nie zuvor seit ihrer Eröffnung vor über 25 Jahren verzeichnet, als „Erlebnisort“ par excellence. Gleich auf dem Platz zwischen beiden Kunsthäusern wird es eng. Ein von der Öffentlichkeit dankbar genutzter Wasserpavillon von Jeppe Hein bildet mit rhythmisiert aufschießenden Strahlen immersive Räume. Eine mit 400 Quadratmetern einschneidend präsente, mit Text- und Bildfragmenten bedruckte künstlerische Skaterbahn von Michel Majerus überspielt in ihrer starken Frequentierung ebenfalls museale Hoheitsansprüche. Und Carsten Höller, der seit zwanzig Jahren Rutschen installiert, hat neben dem Eingang der Bundeskunsthalle die Bonn Slide aufgebaut, die den Skulpturbegriff um das Angebot erweitert, statt der Treppe die Rutsche als kürzeren, dabei lustvollen und bewusstseinsfördernden Weg vom Dach zum Museumsplatz zu nehmen.
Rutsche, Wasserpavillon und Skaterrampe bilden das fulminante Präludium von Playground, einer Spiel- und Spielplatz-Doppelausstellung, deren spektakulärer Outdoor-Teil auf den Dachgarten führt. Elf Werke bekannter Künstler, darunter Thomas Schütte, Nevin Aladağ, Alvaro Urbano und Andreas Schmitten, verteilen sich als…