The Long Now
Reflexionen von Zeit und Vergänglichkeit
Museum Goch 18.03. – 10.06.2018
Kunstverein Bochum 25.03. – 17.06.2018
me Collectors Room Berlin Stiftung Olbricht 08.07. – 27.08.2018
von Claudia Posca
Binsenweisheit hin oder her, in diesem Fall steckt Fundamentales drin: Eine Kooperationsausstellung braucht, wenn sie denn zeitgleich in zwei Institutionen an zwei auseinanderliegenden Orten stattfindet, doppelt Zeit.
Diese hier heißt nicht von ungefähr „The Long Now“, hat „Reflexionen von Zeit und Vergänglichkeit“ im Blick, bespielt das Museum Goch und den Kunstverein Bochum. Dazwischen von A nach B unterwegs, katapultiert einen der Alltag schon vorab ins vielschichtige Thema zwischen Abstraktion und Philosophie, ganz unabhängig davon, ob Staustehen oder nicht, Zugverspätung oder nicht, Beschleunigung, Zeitstress, Muße, Weile oder Dauer angesagt sind. Und das zu einer Zeit, in der wir es doch gerade eben erst hinter uns gebracht haben von der Winter- auf die Sommerzeit umzustellen.
Keine Frage also: Der Mensch lebt in Raum und Zeit. „Die Zeit ist etwas, das unser Leben existentiell definiert. Es ist ein großes Thema, hochkomplex. Zahlreiche Ausstellungen haben die Dimensionen der Zeit immer wieder neu verhandelt. Dass die Ausstellungen im Museum Goch und im Kunstverein Bochum keinen universellen Anspruch erheben war von Anfang an klar“, skizziert der Gocher Museumschef Stephan Mann das Koordinatensystem.
Umso höher ist es den beiden kleineren Institutionen anzurechnen, dass sie ein solch kapitales Thema mutig und trotz nicht gerade üppiger Finanzen in den Fokus rücken. Was dazu noch so wunderbar frisch daherkommt, dass es sich lohnt, in den letzten Tagen der Ausstellungsdauer…