Löwenbräukunst 2.Stock
Selbstporträts und Eigenwerbung
In Zeiten von Selfies ist das Selbstporträt längst aus der Kunst in den Alltag gewechselt – aber wie sieht die Eigenwerbung von Unternehmen und Individuen in einer künstlerischen Sprache aus? TORBJORN RODLANDS (Zahnarzt), GEORGIA SAGRIS (Manifesta-Hierarchien) und UNA SZEEMANNS (Hypnose) Neuproduktionen sind hier eingereiht mit ihren Werken, die durchaus als Werbung für ihre Gastgeber wahrgenommen werden können – wenn auch nicht ungebrochen affirmativ. Im historischen Teil werden neue Werbeformate in der Kunst gezeigt: X-T Kriszta Nagys Selbstbild im Bikini, die sich im Plakatwandformat mit dem Satz „I am a Contemporary Artist“ (1998) anpreist. Von Mel Bochner ist die handgeschriebene Listen „Minimal Art – The Movie“ (1966/2016) ausgestellt: der Vorschlag für das Casting eines Films, in dem Sean Connery als Donald Judd, Jason Robards als Sol LeWitt und Frank Sinatra als Leo Castelli auftreten sollten – Eigenwerbung für die Kunstwelt, die leider nie zustande kam. Chris Burden produzierte Mitte der 1970er Jahre seine „TV-Commercials“ und von Ed Ruscha sehen wir eine Einladungskarte. Die Mittel der Eigenwerbung sind bekannt, die Ausführungen oft überraschend, weil Erwartungen gebrochen und Klischees überzogen werden.
Mel Bochner, Chris Burden, x-T Kriszta Nagy, Giovanna Olmos, RELAX, Daniela Rossell, Ed Ruscha, Alexander Shein, Frances Stark, Werner Weber, Jedrzej Piotr Wijas