vorheriger
Artikel
nächster
Artikel
Titel: Künstler als Kuratoren: Manifesta 11 · S. 157 - 157
Titel: Künstler als Kuratoren: Manifesta 11 , 2016

Löwenbräukunst 3.Stock

Künstler in anderen Berufen

Seit dem Ende der Moderne haben Künstler immer häufiger andere Berufe dokumentiert, inszeniert oder imitiert, um der Wirklichkeit näher zu kommen. Was interessiert Künstler daran? Es ist eine zentrale Frage dieser Manifesta, wenn Berufe als Inspiration, als Thema, als Fertigkeiten genutzt werden. Neben der Neuproduktion von CARLES CONGOST (Feuerwehr), PABLO HELGUERA (Cartoons) sehen wir ADRIAN PIPERS Film, die 1983 in ihrer „Funk Lesson“ den Studenten beibrachte, wie sie zu der Musik tanzen und am besten zuhören. Die Schweizer Künstlerin ALICE BONER reiste mit der Uday Shankar Balletgruppe 1936 nach Indien und ROSEMARIE TROCKEL dokumentierte 1993 mit Fotogravuren wissenschaftliche Experimente von Spinnen, die unter dem Einfluss von LSD, Haschisch und Meskalin wirre Netze webten. Die britische Künstlerin COSEY FANNI TUTTI verarbeitet ihre Erfahrungen in der Porno-Industrie in der Installation „Confessions of a Sexy Shop Assistant“ (2003) – sie hatte zwischen 1973 und 1984 dort als Teil ihrer künstlerischen Praxis gearbeitet und untersucht unser Selbstbildnis im Kontext von Sex-Magazinen und –filmen, der Modelwelt und Striptease. Der gelernte Friseur DANIEL KENT brachte unter dem Namen DKUK Kunst in den Friseursalon, wo er die Gespräche über Kunst während des Haarschnitts filmte – die Grenze zwischen Künstlern und anderen Berufen ist offenbar sehr offen.

Alice Boner, Cosey Fanni Tutti, Susan Hiller, Daniel Kelly, Marcos Lutyens, Ahmet Ögüt, Adrian Piper, Sister Corita Kent, Rosemarie Trockel

Kostenfrei anmelden und weiterlesen:

  • 3 Artikel aus dem Archiv und regelmäßig viele weitere Artikel kostenfrei lesen
  • Den KUNSTFORUM-Newsletter erhalten: Artikelempfehlungen, wöchentlichen Kunstnachrichten, besonderen Angeboten uvm, jederzeit abbestellbar
  • Exklusive Merklisten-Funktion nutzen
  • dauerhaft kostenfrei