Thomas Wulffen
The happy fainting of painting
Zwinger Galerie, Berlin, 3.3 – 6.5.2012
Der Titel der Ausstellung ‘Die fröhliche Ohnmacht der Malerei’ allein ist eine dreifache Provokation. Zum einen weil er direkt auf einen Topos Bezug nimmt, der bestimmend war für einen Diskurs über Malerei. Die muss sich immer wieder behaupten gegenüber Aussagen, sie sei ohne Bedeutung, aus der Mode oder nur Mode. Wer also die Ohnmacht der Malerei darstellen will, befindet sich sowohl was die Aussage als auch die Belege angeht auf spiegelglatten Boden. Und dann das englische ‘happy’. Das verkompliziert den Zugang zum Thema. Heißt ‘happy’ nun freudvoll, zufrieden oder ein einfach glücklich. Zum dritten ist der Diskurs über die Unfähigkeit der Malerei zum Diskurs ein fast paradoxes Unternehmen. Die Ausstellung in der Galerie Zwinger, verantwortet von Hans-Jürgen Hafner und Gunter Reski, hat sich darauf eingelassen. Gunter Reski ist Künstler und Kritiker in einem ausgewogenen Verhältnis. Hans Jürgen ist Kurator und Autor. Am Anfang des Unternehmens stand folgenden Beobachtung: „Die gute Nachricht ist, dass es die Malerei gibt. Wenn es heute – nach einem knappen Boom-Jahrzehnt des Kunstmarkts – aber wieder leicht zu fallen scheint, von der Malerei als der Königsdisziplin der Kunst zu sprechen, trübt das ihre Aussichten in jede Richtung. Vielleicht sind solche durch die Entwicklung der Kunst obsolet gewordenen Einschätzungen aber einer kunstbetrieblichen Situation geschuldet, die zu lange Preise mit Qualitäten verwechselt hat und anstelle einer ästhetischen Kriteriendiskussion lieber einer Logik des Sortiments folgt.”
Das zieht die Frage nach sich, was zu tun ist. Die Ausstellung ist…