vorheriger
Artikel
nächster
Artikel
Ausstellungen: Wien · von Franz Thalmair · S. 382 - 383
Ausstellungen: Wien , 2011

Franz Thalmair
The Borders of Drawing

»Grenzlinien im Raumgefüge«
Kunstverein »das weisse haus«, Wien, 16.2. – 31.3.2011

Grenzerfahrungen sind meist gefährlich, dies ist vermutlich auch der Grund, warum sie so verführerisch auf KünstlerInnen wirken: Erfahrungen mit den Grenzen des Zeigbaren und mit den Grenzen des Sagbaren, mit Medien-, Form- und Materialgrenzen. Mit „The Borders of Drawing“ begibt sich der Kunstverein „das weisse haus“, der seit Gründung im Jahr 2007 jährlich seinen Standort innerhalb Wiens wechselt und nun temporäre Heimat in den ehemaligen Räumen des Bundessozialministeriums gefunden hat, auf die buchstäbliche wie metaphorische Spurensuche nach den Grenzen der Zeichnung: Ist es die Spur, die der Zeichenstift legt, wenn er die Begrenzungen des Papiers verlässt und in den dreidimensionalen Raum drängt? Sind es die Spuren des Alltags, die von horizontalen und vertikalen Linie hervorgehoben werden? Oder ist es der Prozess des Entstehens von zeichnerischen Spuren selbst, der hier beleuchtet wird? Wo liegen die Grenzen „der“ Zeichnung und kann man „den“ Grenzen überhaupt in ihrer Gesamtheit auf die Spur kommen? Trotz der hervorragenden Auswahl von insgesamt 16 jungen zeichnerischen Positionen aus Österreich, kann der museal angelegte Ausstellungstitel der Kuratorin Elsy Lahner nicht halten, was er verspricht und zeigt höchstens „Some of the“ und nicht „The Borders of Drawing“.

„Die Spur“, so die Philosophin Sybille Krämer, „macht das Abwesende niemals präsent, sondern vergegenwärtigt seine Nichtpräsenz; Spuren zeigen nicht das Abwesende, sondern vielmehr dessen Abwesenheit.“ Mit Abwesenheiten unterschiedlicher Natur werden BesucherInnen der Ausstellung „The Borders of Drawing“ gleich in mehrfacher Hinsicht konfrontiert. Nina Schuikis ortsspezifische Wandzeichnung mit…



Kostenfrei anmelden und weiterlesen:

  • 3 Artikel aus dem Archiv und regelmäßig viele weitere Artikel kostenfrei lesen
  • Den KUNSTFORUM-Newsletter erhalten: Artikelempfehlungen, wöchentlichen Kunstnachrichten, besonderen Angeboten uvm, jederzeit abbestellbar
  • Exklusive Merklisten-Funktion nutzen
  • dauerhaft kostenfrei