JOHANNES MEINHARDT
The Beauty of Intimacy – Lens and Paper
Gemeentemuseum The Hague, 20.1. – 6.5.2001
Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, 14.9. – 4.11.2001
Kunstraum Innsbruck, 24.11.2001 – 13.1.2002
Etwa achtzig Prozent der ungefähr 200 Arbeiten von 59 Künstlern kommen aus einer Londoner Privatsammlung; die Ausstellung wurde von dem Berater des Sammlerehepaars, dem Künstler Carel Balth, aus dieser Sammlung ausgewählt und zusammengestellt. Die Auswahl versteht sich durchaus als die Formulierung einer umfassenden Tendenz der Kunst der neunziger Jahre – alle Arbeiten sind in den letzten zwanzig Jahren entstanden, sehr viele sogar erst in den neunziger Jahren. Auch die Künstlerinnen und Künstler gehören überwiegend einer einzigen Generation an und sind zwischen 1959 und 1972 geboren (und nahezu alle sind zumindest nach 1950 geboren). Die formulierte Tendenz, die Tendenz zur Intimität, wurde in Arbeiten gefunden, die entweder medial hergestellte Bilder (Photographie, Film, Video) oder Zeichnungen sind – daher der Untertitel ‘Lens and Paper’. Und in beiden Bereichen (technische Bilder und Zeichnung) steht die Abbildung oder Darstellung der menschlichen Person, besonders das Portrait, so sehr im Vordergrund, dass die wenigen anderen Arbeiten fast unmotiviert erscheinen.
“Die Schönheit der Intimität” bringt offensichtlich einen Begriff von Schönheit ins Spiel, der nur auf eine sehr indirekte Weise mit ästhetischen Begriffen und Debatten zu tun hat; doch zugleich erlaubt diese Formulierung, Bereiche der Empfindung anzuspielen, die in der Kunst seit den sechziger Jahren, seit der Krise des Idealismus der Moderne, verpönt waren, obwohl sie nicht notwendigerweise ideologisch oder idealistisch sind. Denn was vor allem in den Photographien, aber auch in einigen Videos…