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Report · von Jürgen Kisters · S. 398 - 400
Report , 1991

Gene Youngblood –
The aura of the simulacrum

(Der Computer und die Zukunft der Kunst)
Vortrag in der Kunsthochschule für Medien,

Köln, am 14. Mai 1991
Von Jürgen Kisters

Die digitale Bildsprache, die sich gegenwärtig vor allem in der Computer- und Videotechnik vermittelt, hat das bestehende gesellschaftliche Feld der Kommunikation tiefgreifend verändert. “Daher muß man in einer politisch klaren Weise die Notwendigkeit einer ‘kommunikativen Revolution’ artikulieren” und, “wenn es eine solche ‘kommunikative Revolution’ gegeben hat, zeigen, welche Konsequenzen sie hat”. Das erklärte der amerikanische Medientheoretiker Gene Youngblood während eines Vortrages in der Kölner Kunsthochschule für Medien am Peter-Welter-Platz.

Der wissenschaftliche Autor und Hochschullehrer, der derzeit an einem College in Santa Fe, USA, lehrt, beschäftigt sich seit Anfang der 70er Jahre mit den kulturellen Voraussetzungen und Folgen der medientechnologischen Entwicklung. Im Kern seiner Überlegungen liegt die Idee eines “global intermedialen Netzwerkes”, eines weltweiten Dialogs der Massenkommunikation, in der die verschiedenen Medien nicht in Konkurrenz zueinander stehen, sondern angemessen zusammenwirken. Aus der intensiven Beschäftigung mit technologischen Problemen wächst die Beschäftigung mit politischen und kulturellen Themen, “und wir stehen gerade erst am Anfang dieser Entwicklung und dieses Konflikts”. Youngbloods Vortrag steht im Rahmen einer Reihe fachübergreifender öffentlicher Symposien zum Thema Medienkultur, die in den kommenden Monaten an der Kölner Kunsthochschule für Medien stattfinden.

Es wurde bereits sehr viel in sehr kurzer Zeit über das Thema “Medienentwicklung” gesagt. Youngblood faßte diese Entwicklung in einer persönlichen Erfahrung zusammen: Während Ende der 70er Jahre die Video- und Computerkünstler, mit denen er sprach, ausnahmslos nicht über ihre Arbeit redeten, sondern über die…




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