Thailand: Wasinburee Supanichvoraparch, Arin Rungjang – Poperomia/Golden Teardrop
Kommissar: Khemchat Thepchai, Ministry of Culture, General Office of Contemporary Art and Culture (OCAC). Kuratoren: Penwadee Nophaket Manont, Worathep Akkabootara.
Ort: Santa Croce 556
Als Thema für den Biennale-Auftritt Thailands hatte das Kulturministerium „Thai Cuisine“ festgelegt. Damit war allerdings nicht die thailändische Küche im engeren Sinn gemeint, sondern eine weiter gefasste geografische oder historische Reflektion von Thailand. Und so erinnert die bunte Rauminstallation von Wasinburee Supanichvoraparch überhaupt nicht an eine Küche. Der Keramikkünstler hat den kompletten Ausstellungsraum mit buntfarbigen Elementen möbliert: Es gibt Sitzmöbel, Buddhastatuen, „Fliesen“, Vasen, Schalen, Podeste, aber auch lebendiges Inventar wie kleine Hunde, einen Elefanten oder ein kleines hockendes Kind. Einziger Fremdkörper in diesem farbigen Ensemble ist ein transparenter Wasserbüffel. Wasserbüffel gelten als Symbol für die von der Landwirtschaft geprägt Gesellschaft, jedoch ist ihre Zahl extrem zurückgegangen. Deshalb ist Supanichvoraparchs Büffel auch transparent.
Alle anderen Elemente der Installation „Poperomia“ sind Keramiken, gebrannt aus der Erde seines Heimatortes und beigemischten Reisschalen. In Kooperation mit Dorfbewohnern wurden sie mit bunter Strickwolle umwickelt. Die poppige Verpackung symbolisiert die Osmose zwischen traditioneller, verwurzelter (landwirtschaftlicher) Kultur und von außen eindringenden kulturellen Einflüssen. Ein wenig augenzwinkernd erklärt Supanichvoraparch, dass er damit auch manche Haltungen und Vorstellungen von Thailändern parodieren möchte. Nicht als Parodie gemeint ist der ebenfalls zu sehende halbdokumentarische Film aus dem Jahr 1976. Darin geht es um den Bau des Pa-Mong Staudamms, bei dem hunderttausende von Bauern ihr Land verloren.
Eine traditionelle thailändische Nachspeise aus Eigelb steht im Zentrum von Arin Rungjangs Biennale-Projekt. In…