Thailand
Somboon Hormtientong
Krung Thep Bangkok
Komissar: Vimolluck Chuchat, Direktor Büro für zeitgenössische Kunst und Kultur, Kulturministerium Kurator: Numthong Sae Tang Ort: InParadiso Gallery, Castello 1260
Direkt vor dem Eingang der Giardini liegt das bekannte Restaurant „Paradiso“. Seit einigen Jahren vermarktet der Betreiber 300 qm Neben- und Durchgangsräume der Gaststätte zudem erfolgreich als „Galleria Paradiso“. Hier ist der thailändische Pavillon nun bereits zum zweiten Mal zu Gast. Die Lage ist natürlich perfekt – die räumliche Situation dagegen eher schwierig. Doch die Ausstellung „Krung Thep Bangkok“ von Somboon Hormtientong passt gut in dieses provisorische, unruhige Ambiente.
Bangkok heißt auf Thailändisch offiziell Krung Thep Maha Nakhon, kurz Krung Thep. Aufgrund ihrer vielen Kanäle galt die Stadt lange als „Venedig des Ostens“. Allerdings wurden meisten dieser „Klongs“ ab der Mitte des 19. Jahrhunderts zugeschüttet und in Durchgangsstraßen verwandelt. Somboon Hormtientong (geb. 1949) hat lange Jahre im Ausland, vor allem in Deutschland, gelebt, bevor er in seine Heimatstadt zurückgekehrt ist. Als Heimkehrer registriert er nicht nur die massiven Veränderungen der rasant wachsenden Metropole, der entdeckt auch die Schönheit alltäglicher Dinge.
Einige davon hat er nun mit nach Venedig gebracht: Elefantenfiguren aus Porzellan, einen Holzstuhl, metallene Bettlerschalen, hölzerne Truhen und Kisten, Buddhafiguren, Hocker, Eimer und Körbe aus buntem Plastik, ein frühes Foto des thailändischen Königspaares. Hormtientong präsentiert diese Objekte als eigenständige Artefakte: Den Stuhl legt er in eine Kiste, die Elefanten füllt er in einen Vitrinenschrank, den Buddha setzt er in eine Truhe (und nicht an erhöhte Stelle – wie es der religiöse Respekt eigentlich gebietet)….