Teun Hocks
»Fotografie ist nicht echt« ist ein Artikel von Linda Roodenburg und Hripsimé Visser in der niederländischen Fotozeitschrift »Perspektief« über Teun Hocks betitelt. Seine »konstruierten« Bilder lassen von vornherein keinen Zweifel daran, daß er den Wahrheitsanspruch der Fotografie nicht akzeptiert. Obwohl er sich spezifisch fotografischer Mittel bedient, z. B. der Technik des »Schnappschusses«, sind seine Aufnahmen weniger von der Sprache der Fotografie als der populärer Comic strips beeinflußt. Darüber hinaus hat er Elemente aus dem Slapstick-Film der 30er Jahre übernommen. Was ursprünglich als Zeichnung konzipiert war, verpflanzt Teun Hocks ins Medium der Fotografie. Dabei vergrößert er seine Aufnahmen häufig auf das Format der Abgebildeten. Protagonist ist Teun Hocks selber, ihm widerfahren die abenteuerlichsten Ereignisse, die seine Aufnahmen illustrieren. Indem er sozusagen mit den Medien spielt, durchbricht der Künstler immer wieder ihren faktischen Realitätswert. Der vermittelnde und vermittelte Charakter ihres Wesens kommt somit zur Erscheinung. So beläßt es Teun Hocks auch nicht bei dem fotografischen Abbild, er fügt diesem noch durch die abschließende Handcolorierung Elemente der Malerei hinzu. Teun Hocks ist einer der fantasievollsten und intelligentesten Vertreter der niederländischen Schule der neueren Fotografie. Seine Bilder sind äußerst beziehungsreich, vermischen Mythisches und Aktuelles, reflektieren auch in inhaltlicher Weise die technische Variabilität, und lösen meistenteils jenes Lachen aus, das Folge einer plötzlichen Erkenntnis ist.