Teres Wydler
Mono De Syn” heißt das Arbeits- und Textbuch von Teres Wydler. Die drei Begriffe fassen das Werk der Konzept- und Installationskünstlerin sehr anschaulich zusammen. Bedeutet “Mono” das Eindimensionale, meint “De” das Auseinanderbrechen; “Syn” steht für Synergie oder Synthese, für das erneute Zusammenfügen der einzelnen Teile. In den Wortpaaren und Satzfragmenten, mit denen die Künstlerin ihr Buch begleitet, zeigt sich sowohl ihr Interesse für die Naturwissenschaften wie für die experimentelle Sprache. Auch die Titel ihrer Bildserien und Installationen wie “Pre Solar – Post Solar” (1993), “Navigation” (1992) oder “Mystic Formula” (1985) deuten auf das Prozeßhafte, auf das Beobachten und Eingreifen. “Ich bin begierig auf Dinge, die nur aus einer wissenschaftlichen Logik heraus verständlich sind, um sie mir dann aus einem anderen Blickwinkel anzueignen”, meint Teres Wydler.
Mit dem Auflösungsprozeß des Organischen beschäftigen sich auch die neuesten Arbeiten, die “Plantagenbilder”, welche im Mai 1996 in der alten Fabrik in Rapperswil zu sehen waren. Die Ausstellung hatte eine lange Vorgeschichte. In einer leeren, dem Abbruch geweihten Turnhalle mitten in Locarno säte die Künstlerin Weizen auf große Textilbahnen, die mit der Zeit durchwurzelt wurden. Gleichsam als Beobachterin ließ Teres Wydler den natürlichen Vorgang des Wachsens, Reifens und Vermoderns geschehen, griff aber auch immer wieder steuernd ein, fügte Farbpigmente oder metallische Substanzen hinzu. Nach etwa einem Jahr war der Prozeß abgeschlossen, zurück blieben fragile Gebilde in verschiedenen Braun-, Grün- und Blautönen. Die mehr als fünf Meter langen Formate wurden fixiert, auf Leinwand oder Aluminium aufgezogen und auf dem Boden der Fabrikhalle in Rapperswil ausgelegt. Den…