Singapur
Kurator: Chwee Seng Lim / Lindy Poh
„Figments, Fictions and Fantasies“
Singapur will mit seinem vierten nationalen Auftritt auf der Biennale Venedig einen generationenübergreifenden Einblick in die zeitgenössische Kunstszene des Landes bieten. Für die Präsentation in den opulenten Räumlichkeiten des Palazzo Cavalli Franchetti wurden vier Künstler ausgewählt: Tang Dawu, Vincent Leow, Jason Lim und Zulkifle Mahmod. Gemeinsamer Nenner ihrer Arbeiten ist die Auseinandersetzung mit Mythen, imaginären Konstrukten, simulierten Realitäten und das Interesse für das Karnevaleske. Als Reminiszenz an die originalen Kronleuchter des Pavillons schuf Jason Lim einen aus 2000 weißen Keramikblüten zusammengesetzten Leuchter, den er in einem ikonoklastischem Akt der Zerstörung auf dem Fußboden zerschellen ließ. Vincent Leow lässt seine silbrig glänzende Phantasiefigur „Andy“ in fünf makabren bis grotesken Szenerien auftreten. Als Reminiszenz an den Mythos der Lustzimmer des Palastes entwarf er bizarre Plots, in denen sich Anspielungen auf Gothic und Pop Artn SM-Kultur und Camp vermischen. Eher meditativ geht es in Zulkifle Mahmods „Sonic Dome“ zu. In diesem „Empire of Thoughts“ kann der Besucher auf einer runden, rot gepolsterten Fläche liegend in eine venezianische Geräuschkulisse abtauchen. Da Wu Tang befasst sich in seinen Performances und Zeichnungen mit nationaler und kultureller Identität, Umweltschutz, sozialen Themen und Mythen. In Venedig hat er metallene Betten, einen runden Metalltisch, einen Altar, Fotografien, Arbeiten auf Papier, Videos und Klangaufnahmen zu einer vielschichtigen Installation zusammengefügt.