SVEN DRÜHL
Tamás Waliczky –
Der Zeitkünstler
Tamás Waliczky: geboren 1959 in Budapest in Ungarn. Er arbeitet als Maler, Performancekünstler, Animations- und Computeranimationsfilmer. Er entwickelte von 1968-74 Zeichentrickfilme. 1992 war er Gastkünstler am ZKM-Institut für Bildmedien in Karlsruhe; von 1993-97 hatte er am gleichen Institut eine Stelle als künstlerischer Mitarbeiter. Seit 1997 hat er eine Gastprofessur an der HBK Saar in Saarbrücken. Seit 1998 ist er Gastkünstler der Internationalen Akademie für Medienkunst und -wissenschaft (IAMAS) in Gifu, Japan. Auszeichnungen (Auswahl): Goldene Nica, Prix Ars Electronica, Linz 1989; World Graph Prize, Locarno Videoart Festival 1991; Honourable Mention, Ars Electronica 1988/1990/1994/1998; First Prizes: P.L.E.I.A.S. Festival Paris 1988; Bit. Movie, Riccione 1994; Electronie D’Arte e Altre Scritture Festival, Rom 1994.
Die Animations- und Computerkunst ist im Begriff den Elfenbeinturm der vermeintlichen Expertenkultur zu verlassen. Zunehmend werden im Zuge der verstärkten Präsentation von Arbeiten aus dem Bereich der Neuen Medien nicht nur Video-, Foto- oder CD-Rom-Arbeiten gezeigt, sondern ebenfalls Computeranimationen. Allerdings befragen nur wenige der Computerkünstler ihr bevorzugtes Medium in Hinsicht auf die inhärenten spezifischen Möglichkeiten und das künstlerische Potential.
Einer, der von Anfang an nach neuen Wegen, neuen Fragestellungen und einer eigenständigen Formensprache bis hin zur mediumspezifischen Ästhetik suchte, ist der ungarische Computerkünstler Tamás Waliczky. Der gelernte Zeichentrickfilmer, der nach seiner Arbeit in den Budapester Pannonia Zeichentrickfilmstudios schon in den frühen achtziger Jahren zu einem Softwarestudio wechselte, in dem vorwiegend Computerspiele für den amerikanischen Markt entwickelt wurden, hat die rasante Entwicklung der Computeranimation miterlebt und war selbst daran beteiligt, sie mit jeder Animation und mit jedem…