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Titel: 54. Biennale Venedig · von Susanne Boecker · S. 286 - 287
Titel: 54. Biennale Venedig , 2011

Taiwan

The Heard and the Unheard – Soundscape Taiwan. Palazzo delle Prigioni, Castello 4209 (San Marco)

Dieser Pavillon ist ein wirkliches Experiment, verzichtet er doch weitgehend auf visuelle Kunst. „The Heard and the Unheard – Soundscape Taiwan (Das Gehörte und das Ungehörte – Klanglandschaft Taiwan)“ hat Kuratorin Amy Cheng den Auftritt Taiwans auf der 54. Biennale Venedig überschrieben. Mit der Ausstellung möchte sie die soziale Klanglandschaft Taiwans erkunden und herausfinden, wie man sich der klanglichen (Um-)Welt bewusst wird, wie Klänge produziert werden, wie sie als Lebenserfahrung, Wissen und Ideologie konstruiert sind und im Bereich von Politik und Wirtschaft benutzt und manipuliert werden.

Die Besucher des im ersten Stock des Pallazo delle Prigioni gelegenen taiwanesischen Pavillons gelangen zunächst in eine große Klang-Bibliothek/Bar. Architekt Kuo-Chang Liu hat den Raum mit gebrauchten Möbeln aus taiwanesischen Karaoke-Bars und Hotels gestaltet, die Ton- und Videoaufnahmen der Bibliothek wurden von den Kulturkritikern Tieh-Chih Chang und Jeph Lo zusammengestellt. Das Material konzentriert sich auf die zwei wichtigsten Strömungen in Taiwan nach Aufhebung des Kriegsrechts im Jahr 1987: Lieder des sozialen Aktivismus und die Sound-Liberation-Bewegung.

Parallel dazu werden zwei neue Projekte von Yu-Hsien Su und Hong-Kai Wang vorgestellt. Die in New York lebende Hong-Kai Wang (geb. 1971) befasst sich mit der Politik von Sound, sie untersucht, „how to articulate, how to document, how to listen“. Für ihr Biennale-Projekt „Music While We Work“ ist sie in ihre Heimatstadt Huwei zurückgekehrt. Dort hat sie pensionierte Arbeiter einer alten Zuckerfabrik eingeladen, an Klangworkshops teilzunehmen und sie mit modernen Aufnahmegeräten vertraut gemacht. Die Arbeiter und ihre…

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