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Titel: 57. Biennale Venedig - Länderbeiträge Stadtgebiet · von Sabine B. Vogel · S. 412 - 411
Titel: 57. Biennale Venedig - Länderbeiträge Stadtgebiet , 2017

Syrien

Asma Alfyoumi, Giuseppe Biasio, Lina Dib, Angelo Dozio, Franca Pisani, Anas Al Raddawi, Abdullah Reda, Patrizia Dalla Valle

Everybody admires Palmyras Greatness
Kommissar und Kurator: Emad Kashout Ort: Ex Cinema Chiesa del Redentore, Giudecca

Als einer der wenigen Länderpavillons heuer hat sich Syrien auf die Inselgruppe Giudecca im Stadtteil Dorsoduro eingemietet, gleich bei der Vaporetto-Station ‘Redentore’. „Everybody admires Palmyra’s Greatness“ lautet der Titel, unter dem acht KünstlerInnen zusammengefasst sind – darunter wieder einige Italiener. Dieses Modell, einen Länderpavillon durch Vermietung an italienische Künstler zu finanzieren, findet sich leider noch immer. Kurator ist wie bereits 2015 Emad Kashout, syrischer Künstler und Leiter des Skulptur-Instituts in Damaskus. In seinem Titel greift er auf die Geschichte seines Landes zurück: Palmyra ist eine antike Oasenstadt. Die Kultur wurde im Laufe der Jahrhunderte von Römern, Griechen und Persern beeinflusst und blieb lange einzigartig. Seit der Vertreibung der Osmanen 1918 gehört Palmyra als eigenständiger Staat zu Syrien und wurde 1980 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. 2015 nahm die Terrororganisation ISIS Palmyra ein, plünderte antike Stätten und sprengte historische Bauwerke wie die Löwenskulptur aus dem Allat Tempel, den Baaltempel als einem der wichtigsten, vorislamischen religiösen Bauwerke im Nahen Osten und den rund 2000 Jahre alten Triumphbogen. Seit dem 2. März 2017 ist die Stadt von der ISIS befreit und wieder unter syrischer Kontrolle.

Mit seinem Titel greift Kurator Kashout eine hochaktuelle Thematik auf, den seit 2011 andauernden Krieg in Syrien und die Rolle historischer Stätten in islamischen Terrorakten. Die im Titel genannte ‘Großartigkeit’ Palmyras interpretieren die…

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