Syrien
Origins of Civilization
Kuratoren: Emad Kashout, Duccio Trombdadori
Ort: San Servolo Island
Wenige Schritte neben dem Kubanischen Pavillons ist Syriens Länderbeitrag, der unter einem vagen Konzept die heuer in Venedig auffällige Künstlermischung präsentiert: „Wurzeln der Zivilisation“. Unter den zwölf KünstlerInnen kommen nur vier aus dem Nahen Osten. Die übrigen lud der italienische Kurator Duccio Trombdadori in dem komplett privat finanzierten Pavillon dazu, auch hier vor allem italienische und wieder auch chinesische Beteiligungen. Schon vor dem Haus irritieren die 7 vertikalen Säulen aus glänzend poliertem Stahl – eine Ästhetik, die so gar nicht zu dem von Bürgerkrieg und der Terrormiliz IS zerstörten Land passt. „Pillars of Lights“ nennt Helidon Xhixha (1970, Albanien, lebt in Italien) seine dekorative Installation. Ähnlich kurios ist auch mitten in der Wiese das bunte Zelt von Felipe Cardena (1979, Spanien) oder die fünf in den Boden gesteckten Spaten. In die Schaufel sind Augen und Mund hineingeschnitten: Svitlana Grebenyuks (geboren in der Ukraine, lebt in Italien) „Family“.
Der syrische Ausstellungsteil dagegen ist vergleichsweise stark. Narine Ali Video „BAA´L“ beginnt mit einem Bild für Verzweiflung: Ein Goldfisch wird aus dem Glas genommen und ins Trockene gelegt. Es folgen Bilder einer traumatisierten Welt, ein rennendes Kind, Bedrohung durch ein Messer. Später läuft die Zerstörungen der Skulpturen durch die Terrormiliz IS rückwärts ab – ein Hoffnungsschimmer? Ja, am Ende wird der Fisch zurück in sein Glas gelegt. Dazu zeigt hat Ehsan Alars (1969, Syrien) eine Installation aus vielen Füßen aufgebaut, die durch Sand auf Steine hochsteigen und in einem schwarzen Nichts enden: „Immigration“…