VENEDIG (I) – Die 45. Biennale »Punti cardinale dell’arte« vom 13.6. bis 10.10. versammelt mehr als fünfzig Länder. Achille Bonito Oliva, Leiter der Biennale, hat die Losung des »Nomadismus« ausgegeben: die zeitgenössische internationale Kunst zeichne sich nicht durch Geschichtlichkeit aus sondern durch Bewegung. Der Künstler sei ständig auf Reisen, suche den Bezug zu anderen Kulturen, um Energie und Ausdrucksstärke wiederzugewinnen. Die politische Fragmentierung und die soziale Versprengtheit brächten die Gesellschaft an den Rand der Stammeskämpfe. Hier sei ein internationales künstlerisches Projekt um Antwort gefragt: die Biennale eben. Bonito empfahl den Länderkommissaren die Öffnung ihrer Pavillons und rief den friedlichen Nomadismus aus. Gefolgt sind ihm zahlreiche Kommissare. Die USA stellen ihre Internationalität mit der Einladung Louise Bourgeois’ heraus. Die Wahl-Amerikanerin ist immerhin in Frankreich geboren. Im deutschen Pavillon stellen Hans Haacke und Nam June Paik aus. Italien zeigt Nagasawa und Scarpitta und öffnet sich Ländern ohne Pavillon. Für Ungarn ist Joseph Kosuth dabei. Andere Länder geben neben der nationalen Präsentation internationalen Ausstellungen Raum; Israel zieht in die Giardini und überläßt den gesamten Pavillon anderen Veranstaltern. Der skandinavische Kommissar Lars Nittve, Direktor des Rooseum in Malmö, hat für den Padiglione Nordico den schwedischen Bildhauer Truis Melin, den finnischen Maler Jussi Niva und die Norwegerin Bente Stokke (Skulptur und Installation) eingeladen. Die Australier werden durch die »postmodern romantic«-Malerin Jenny Watson vertreten, Kommissarin ist Judy Annear. Der Kommissar Österreichs, Peter Weibel zog ob seiner Auswahl Kritik auf sich: der Linzer Gerwald Rockenschaub, die Amerikanerin Andrea Fraser und der Schweizer Christian Philipp Müller verkörpern…
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