Heinz Trauboth
Symbiose von Technik, Kunst und Natur
Die Technologie der Virtuellen Realität ist, auch wenn sie sich noch im Anfangsstadium befindet, für viele faszinierend. Sie haben, gerade im Kontext des Kernforschungszentrums, also der Sicherung und Handhabung von nuklearem Material, schon lange Vorstöße in diese Richtung gemacht. Auf welchen Gebieten ist denn der Einsatz von VR-Technik interessant?
Sie ist in den Bereichen wichtig, in denen der Mensch nicht Zutritt haben darf, weil er sonst durch chemische Schadstoffe oder Radioaktivität geschädigt würde, aber wo trotzdem Arbeiten etwa der Instandhaltung verrichtet werden müssen. Hier spielt die Telepräsenz eine wichtige Rolle. Für die Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf, aber auch für andere kerntechnische Anlagen haben wir solche Telepräsenzsysteme entwickelt: Ein Arbeitsarm oder ein Arbeitsgerät in einem verseuchten Raum wird von einem weiter entfernten Bediener gesteuert, der sich in einem geschützten Raum aufhält. Die Information über die Situation im Arbeitsraum wird ihm über Stereokameras, die wir entwickelt haben, um ein plastisches Bild zu erhalten, und eine spezielle, schnell schaltende Brille zugespielt, so daß er den Eindruck hat, er würde sich in diesem Raum befinden. Über Sprachein- und -ausgabe können Steuerkommandos an die Geräte im Arbeitsraum gegeben werden. Er kann sich die Arbeit auch durch das sogenannte Indexing erleichtern, also daß er Bewegungen am Arbeitsarm durchführt, die näher an seinem Körper sind, als wenn er sich wirklich im Arbeitsraum befinden würde. Über eine spezielle Steuerung, die wir Kraftreflexion nennen, können wir auch die Kraft übermitteln, die von dem Objekt, an dem gearbeitet wird, ausgeht. Wenn man beispielsweise eine verrostete…