Fabian Stech
Sylvie Blocher
»S’inventer autrement«
MUDAM Luxemburg, 8.11.2014 – 25.5.2015
Sylvie Blochers Kunst richtet sich nicht eindimensional von einer Künstlerin an einen Betrachter. In ihren Videos, die sie fast immer am Ort ihrer Ausstellungen kreiert, sind die Betrachter nicht nur Empfänger einer Botschaft, sondern Ausgangspunkt einer sozialen Interaktion. Sylvie Blocher drückt es in einem Interview so aus, dass sie häufig nicht hinter der Videokamera steht. Deshalb müssten die Personen die Leere mit eigenen Inhalten füllen. Sie interagiert jedoch oft außerhalb des Bildausschnitts mit den Akteuren und baut eine starke emotionale Beziehung auf. Den ersten Kontakt nimmt sie über Kleinanzeigen auf. Ihre Intention ist es, die zufällige Entscheidung dazu zu nutzen, die Imagination aus ihren Fesseln zu lösen und selbstgesetzte Grenzen zu überschreiten. Naturgemäß sind dabei die Akteure oft auch die ersten Betrachter ihrer Videos. Im MUDAM, dem Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean in Luxemburg hatte es ihr die große lichtdurchflutete Halle von Ieoh Ming Pei angetan. Sie diente einem Video und einem Film als Staffage. Für „Dreams have a language“ nahm Sylvie Blocher wieder über eine Annonce Kontakt zu den Personen auf, die mit einer persönlichen Idee, die es möglich macht, die Welt zu verändern, ins MUDAM kommen sollten. In einem technischen zwölf Meter hohen Dispositiv konnten sie an Seilen einige Momente losgelöst vom Boden und der Schwerkraft schweben. Dabei wurden sie von dem Luxemburger Filmemacher Donato Rotunno gefilmt, mit dem sich Sylvie Blocher für dieses technisch aufwendige Projekt zusammengetan hatte. Am darauffolgenden Tag konnten die Besucher dann auf…