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Ausstellungen: Köln · von Beate Eickhoff · S. 358 - 359
Ausstellungen: Köln , 2000

Beate Eickhoff
Susan Leask – »outside in«

Moltkerei Werkstatt, Köln, 19.5. – 27.5.2000

Der Hinterhof, in dem die Moltkerei Werkstatt gelegen ist, entbehrt jeder städtischen Idylle. Das Interessanteste an ihm ist seine Zweiteilung. Die eine Seite des Innenhofes wird begrenzt von einem typischen Mietshaus der Jahrhundertwende mit alten Fenstern, rostigen Balkonen, verschnörkelten, schmiedeeisernen Fenstergittern und einem warmen gelblichen Verputz. Doch den wenigen erzählerischen Details, die noch zu entdecken sind – wie der altertümliche Schriftzug “Eingang zu den Bureaus” –, gelingt es nicht, eine historische oder irgendwie lebendige Aura zu schaffen. Der Nachkriegsbau auf der gegenüberliegenden Seite bildet einen zu großen, fast tötenden Kontrast: steril weiß, große Fenster mit Kunststoffrahmen, Glasbausteine im Treppenhaus, jeder Winkel ordentlich und pflegeleicht. In der steinernen statischen Langeweile, in der man als erstes den Wahrnehmungsentzug bemerkt, regt es sich aber offensichtlich doch, wenn man länger hier lebt. Zehn Tage verbrachte die Liverpooler Künstlerin Susan Leask in diesem Hinterhof, registrierte Leben und zeichnete es mit der Kamera auf.

In der kalten Steinwüste sind Bilder ganz offensichtlich das, was belebt; Bilder, die man den Mauern abgewinnen, sozusagen ablauschen, muss, um vertraut mit der Umgebung zu werden. Die Bilder, die Susan Leask sah, haften an der Oberfläche: der Oberfläche der Mauern, der Fläche der Fensterscheiben, der Fläche eines Autos. Als Schattenwürfe, Hell-Dunkel-Kontraste, Spiegelungen an diesen Oberflächen sind sie ephemere Erscheinungen aus Licht und Schatten, provoziert vom Sonneneinfall oder dem künstlichen Licht aus den Fenstern. Der unterschiedliche Charakter der beiden den Hof umschließenden Bauten entscheidet nicht über deren Qualität.

Erzählerische Details wie alte Schriftzüge…


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