Rainer Unruh
Susan Collins/Tim Head
»Side by Side: Slow Fields«
Osterwalders Art Office, Hamburg, 12.9.2008 – 1.11.2008
Alles fließt, alles verändert sich, und jeder Windzug, der die Bäume streift, und jede Wolke, die einen Schatten wirft, zeigt uns die Dinge in einem anderen Licht. Claude Monet hat sich dem Mysterium des Wandels in der Welt mit den künstlerischen Mitteln seiner Zeit, des 19. Jahrhunderts, genähert, indem er Serien von Heuschobern und von der Kathedrale von Rouen malte. Susan Collins (Jahrgang 1964) wählt einen anderen Weg. Die britische Künstlerin bedient sich der medialen Technologie unserer Gegenwart. Für die Serien Fenlandia und Glenlandia hat sie Digitalkameras im Osten Englands und in Schottland am Loch Faskally aufgebaut. Ein Jahr lang war das Auge der Kamera auf die umgebende Landschaft gerichtet. Die Bilder bauten sich langsam, Pixel für Pixel, auf, weil die Kameras so eingestellt waren, dass zwischen den einzelnen Aufnahmen jeweils zwei Stunden verstrichen: ein Verfahren, das erstaunliche Wirkungen zeitigt. So verwandelt sich der Mond in eine Art Komet, der durch den Himmel fliegt, und die Nacht in schwarze Streifen, die den Ausschnitt der Landschaft, die der fertige Print zeigt, wie ein finsterer Saum begrenzen.
Den zwanzig kleinformatigen, nur 13,5 x 18 cm großen Inkjet-Drucken der beiden Serien Fenlandia und Glenlandia, die in der Hamburger Galerie von Angelika Osterwalder ausgestellt sind, sieht man nicht an, dass sie das Resultat eines automatisierten Aufzeichnungsvorgangs sind. Die menschenleeren Landschaften mit ihren zum Teil weiten Horizonten und dem gelegentlichen Mix aus Stahlblau und leuchtendem Rot, wie ihn nur…