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Titel: Surreale Malerei - I. Surreale Malerei · von Larissa Kikol · S. 48 - 65
Titel: Surreale Malerei - I. Surreale Malerei ,

Surreale Malerei

Von den Geistern, die wir riefen.
von Larissa Kikol

„Warum sollte ich vom Traum-Hinweis nicht noch mehr erwarten als von einem täglich wachsenden Bewusstseinsgrad? Kann nicht auch der Traum zur Lösung grundlegender Lebensfragen dienen?“1 So schrieb es André Breton in seinem ersten surrealistischen Manifest von 1924. Es ist eine Frage, die zeitlos bleibt. Die sich sicherlich in der damaligen Nachkriegszeit erklärte, aber die sich die Menschen wohl zeit ihres Daseins, besonders in schwierigen Lebensabschnitten, stellten. Bis heute. Auch Wissenschaftler*innen rätseln in der Traumforschung immer noch darüber, was der Traum dem Individuum sagen will, wofür er evolutionär gut ist, und warum man eigentlich träumt. So stellen sich auch die Fragen: Was ist Realität? Und damit auch: Was ist Surrealismus?

In der zeitgenössischen Malerei ist keine andere als die surreale Bildsprache so omnipräsent. Selbst zehn Themenbände wie dieser könnten immer doch nur einen kleinen Bruchteil davon abdecken. Dabei ist sie so vielfältig, dass sie sich keinesfalls als einheitliche Tendenz oder als zusammengehöriges Phänomen ausmachen lässt. Und doch durchtränkt sie die figürliche Bildsprache der Malerei auf der ganzen Welt. Sie bindet politische Ereignisse ein, Empowerment, Tiere und Natur, Träume und Kindheit, Spiritualität, Comics, Pop- und Subkultur. Sie erzählt von Feminismus, von Technik und Maschinen, von Utopien und Dystopien, sie reizt Ältere und Jüngere, sowie hyperrealistische Maler*innen, aber auch verspielte Expressive. Und wenn man noch von einer ‚westdeutschen‘ und einer ‚ostdeutschen‘ bzw. ‚Leipziger‘ Malerei sprechen darf, dann ist das Surreale das größte Bindeglied zwischen ihnen.

„Surrealismus ist erkannte, akzeptierte und praktizierte Inspiration“, schrieb Louis Aragon 1928…

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