Berlin
Surprisingly This Rather Works
Manuel Rossner in der virtuellen König Galerie
König Digital ab 09.04.2020
von Angelika Schoder
Eine echte Raumerfahrung können Online-Angebote von Museen und Galerien doch garnicht bieten, heißt es oft. Das Kunsterlebnis werde hier auf eine Aneinanderreihung von normierten Aktionen reduziert, so der Vorwurf einiger Kritiker. Ist also „Surprisingly This Rather Works“ von Manuel Rossner mit Skepsis zu betrachten? Wer die Ausstellung sehen möchte, muss sich nämlich in den digitalen Raum begeben. Als Besucher wird man zum Avatar, der sich über eine Touch-Steuerung mit den Befehlen Walk, Jump und Look durch die virtuelle König Galerie bewegt. Wer sich eingehender mit dem Projekt befasst, wird feststellen, dass Skepsis hier nicht angebracht ist. „Surprisingly This Rather Works“ ist nicht als Ersatz für ein analoges Kunsterlebnis gedacht. Statt dessen denkt Manuel Rossner den Raum der König Galerie einfach weiter.
In den Arbeiten des 1989 in Heilbronn geborene Künstlers werden die Auswirkungen von Virtual Reality (VR) und Artificial Intelligence (AI) auf das räumliche Erleben von Kunst hinterfragt. Dabei spielt auch die Auseinandersetzung mit Vorstellungen von (digitalem) Raum und Architektur eine wichtige Rolle. Mit „Surprisingly This Rather Works“ schuf Rossner nun eine virtuelle Intervention in der Berliner König Galerie, die sich seit 2015 in der ehemaligen St. Agnes Kirche in Kreuzberg befindet. Der Künstler verortet seine Arbeiten in einer digitalen Version des massiven Betonbauwerks aus den 1960er Jahren und erschafft damit zugleich einen neuen Ausstellungsraum. In diesem Virtual-Reality-Umfeld, das über die kostenfreie App der König Galerie auf jedem Smartphone oder Tablet installiert werden kann, soll…