Sukurö
Etale Polycarp Sukuro, der heute seine Bilder mit “Sukurö” signiert, begab sich in den 70er Jahren von Kenia nach Tansania, um in der dortigen Hauptstadt Dar es Salaam an der Universität zu studieren. Seither ist er als Lehrer, freischaffender Künstler und Kunstkritiker für die “Weekly Review” tätig. Zu seinen drei hier abgebildeten Werken, “No Communication” (Kein Anschluss unter dieser Nummer, ca. 1985), “Sugar Daddy” (Lustgreis, 1984) und “Kali Kit” (Scharfe Sache, ca. 1985), gibt er wie folgt Auskunft. Zum ersten Bild meint Sukurö: “Man erlebt, dass die wenigen sehr Reichen durch reines Nichtstun sogar reicher werden. Sogar in einem Büro wie diesem sieht man, dass es für den Arbeiter nahezu unmöglich ist, mit seinem Arbeitgeber in Berührung zu kommen. Sie reden niemals miteinander. Gewöhnlich hat er einige Leute eingestellt, die mit den Arbeitern kommunizieren. Meistens besticht Geld hier und dort, und sie halten den Mund. Auf diesem Bild kann man sehen, dass Stacheldraht zwischen dem Büro des Arbeitgebers und dem Arbeiter ist. Der Sekretär ist durch die Schere dargestellt, welche die Verbindung zum Arbeiter fast abschneidet.”
Im Bild “Sugar Daddy” geht es um einen Lustgreis. Ein häufiges Problem in Afrika, wie Sukurö sagt. Alte reiche Männer steigen Schulmädchen und jungen Frauen nach, verführen und schwängern sie. Dann werden die Frauen fallengelassen. Die Frauen – wenn sie nicht abtreiben können – werfen die Kinder in die Mülltonne. “Das Bild zeigt”, erklärt der Künstler, “wie es sein könnte, wenn solch ein Mädchen von einem Lustgreis schwanger wird. Die Kette zeigt die Verbindung zwischen…