Südafrika
Siemon Allen, Lyndi Sales, Mary Sibande – Desire: Ideal Narratives in Contemporary South African Art. Kommissar: Lethole Mokoena. Kurator: Thembinkosi Goniwe. Ort: Torre di Porta Nuova, Arsenale Nuovissimo
Seit vielen Jahren präsentiert sich Südafrika in Venedig erstmals wieder mit einem eigenen Pavillon. Man logiert in einer außergewöhnlichen Location, dem am Rand der Arsenale gelegenen Torre di Porta Nova. Der 35 Meter hohe Turm stammt aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts und wurde vor kurzem aufwändig restauriert. Jetzt ist hier auf drei Etagen ein Kultur- und Ausstellungszentrum untergebracht.
Unter dem nichtssagenden Titel „DESIRE: Ideal Narratives in Contemporary South African Art“ werden drei Künstler vorgestellt. Im Eingangsbereich hängt Lyndi Sales(geb. 1973) filigrane Installation „The Satellite Telescope“. Die mit Lasertechnik präzise geschnittenen und dann wie zu einem riesigen avantgardistischen Schmuckstück aufgefädelten Spiegelelemente reflektieren das einfallende Licht sowie das durch die Fenster sichtbare Wasser des Kanals. Ergänzend werden vier gerahmte Arbeiten von Sales gezeigt.
Im Obergeschoss beeindruckt Siemon Allen mit einem 12 Meter langen, von der Decke hängenden Teppich aus 2565 Musik-CDs. Der seit einigen Jahren in den USA lebende Künstler beschäftigt sich intensiv mit der (Musik)-geschichte Südafrikas und sammelt unter anderem alte Schellack-Platten. Rund 650 besitzt er inzwischen. Einige davon hat er vor schwarzem Hintergrund abfotografiert und präsentiert diese „Records“ mit all ihren Gebrauchsspuren. Allens vollständiges Musik-Archiv ist im Internet zu finden unter www.flatinternational.org.
Mary Sibande (geb. 1982) hat in der Figur „Sophie“ ein Alter Ego geschaffen, mit dem sie ihre eigene Geschichte und die Konstruktion von Identität erkundet. Für die Biennale hat sie zwei neue Varianten…