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Ausstellungen: Basel · S. 407 - 409
Ausstellungen: Basel , 1990

Noemi Smolik
Stücki II

Areal der alten Stückfärberei, 7.6. – 16.9.1990

»Destruction cannot be attained without contact with what is holy.«
Toshikatsu Endo

Wann hat man in Europa die Gelegenheit, über zeitgenössische japanische Kunst etwas zu erfahren, geschweige denn, sie im Original zu sehen? Zwar ist die westliche Presse voll von Berichten über spektakuläre Käufe zeitgenössischer westlicher Kunst, die von japanischen Sammlern getätigt werden, darüber jedoch, was eigentlich in Japan selbst an Kunst gesammelt wird, schweigt man sich hier im Westen aus. Um so verdienstvoller ist daher das Unternehmen von Gabriele Rivet mit Unterstützung der Baseler Galerie Littmann, fünf japanische Künstler nach Basel einzuladen, um an Ort und Stelle neue Arbeiten herzustellen. Es kamen direkt aus Japan Toshikatsu Endo und Saburo Muraoka; die beiden haben in diesem Jahr auf der Biennale in Venedig Japan vertreten, dann der Künstler Shigeo Toya. Nach Basel eingeladen wurden auch die aus Japan stammenden, jedoch seit Jahren in Europa lebenden Künstlerinnen Leiko Ikemura und Masumi Miyai.

Zur Verfügung standen den angereisten Künstlern alte Räume einer ausgedienten Färberei in Basel. Es sind schwierige Räume mit niedrigen Decken, verschmierten Wänden und übriggebliebenen Wasser- und Gasleitungen. Daher war es für die japanischen Künstler sicherlich keine einfache Aufgabe, sich auf solche vorbelasteten Räume einzulassen. Doch das Ergebnis ihrer Bemühungen überzeugt. Gleich am Eingang versperrt Shigeo Toya mit einer Wand aus 36 Holzblöcken die Sicht. Sie sind einzeln mit einer Motorsäge zur Mitte hin bearbeitet, so daß in den einzelnen Blöcken rasterartige Aushöhlungen entstehen, die dann mit offener Flamme angeglüht sind. Durch die Aushöhlungen…


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