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Magazin · von Claudia Wahjudi · S. 480 - 480
Magazin , 2000

Straight

Tank publications ltd.

Sex in der Galerie, eine Short Story über einen schreibenden Fan von Will Self, die Dokumentation einer Helnwein-Ausstellung, Werbung bekannter Modefirmen. Tank kombiniert brutal, seit 1998 sechs mal jährlich auf rund 300 Farbseiten. Besonders auf dem Sektor Mode. War dieser noch Schwerpunkt der Juliausgabe, sollte sich Tank im September eigentlich stärker dem klassischen Fotojournalismus widmen. Doch beherrscht Mode nach wie vor die Seiten des Londoner Bookzines: David Oldham kombiniert Saint Laurent mit Gaultier und Lacroix, Thierry van Biesen Miyake mit Sportswear. Die Models stecken im Kirmesrotor, anderen fehlt der Kopf. Im Gegenzug ist der Essay über die Pariser Couture Fa shion Week nicht mit Fotos sondern mit Zeichnungen illustriert, die auf die Essenz der Entwürfe zurückführen. Tank ist britisch. Tank wäre nicht britisch, wenn sich in die Hipness nicht Parteiisches mischte. Ein Interview mit Ken Livingstone, dem linken Labour-Kandidaten für das Bürgermeisteramt im London in Nummer fünf; im September dann ging es um Internet-Kapitalismus und um Sprache als Mittel der Repression. Vor allem aber sorgt nun ausgerechnet die Fotografie für Distanz vom Verwertungsbetrieb. Während Kelvin Murrays surreale Inszenierungen domestizierter Landschaften noch Fotografie als Ersatz für Malerei handeln, führt die Reportage Ludovik Carêmes zurück auf den Boden der gesellschaftlichen Diaspora, und Simon Leigh unterrichtet mit Interieurs aus Warteräumen öffentlicher Gebäude über das Verhältnis vom britischen Staat zu seinen Untertanen. Die Chefredakteure Andreas Laeufer und Masoud Golsorkhi sind überzeugt, dass dieses Konzept aufgeht: Im Sommer hat Tank seinen Vertrieb erweitert – 18.000 Exemplare sind nun in 31 Ländern erhältlich. Zumindest…

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