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Titel: Künstlerpaare II · S. 197 - 199
Titel: Künstlerpaare II , 1990

Stille Helden e.V.

Die künstlerische Arbeitsweise des eingetragenen Vereins “Stille Helden” lässt sich nur unter dem Begriff “Strategie” verstehen. Eindeutigkeiten werden von den Stillen Helden eindeutig vermieden. Das Künstlerfrauenpaar Susanne Homann und Ute Meta Bauer alias Stille Helden arbeitet zwischen den Stühlen und intermedial. Gegründet wurden “Stillen Helden e.V.” 1982 anlässlich einer Ausstellung mit dem programmatischen Titel “Es ist möglich…”. Schon das nächste Projekt liess eine Grundidee der Stillen Helden Wirklichkeit werden: Eine Ausstellung wurde von den Künstlern selbstverantwortlich organisiert. Der Gedanke der Künstler-Agentur (wie sie beispielhaft schon die Arbeitsweise des “Büros Berlin”1 oder das “Konzil” von Boris Nieslony vorgezeigt hatte), verstärkte sich im Lauf der Zeit, ohne dass damit die Produktion einschlief. Beides läuft nebeneinander her, und die Abstimmung zwischen Produkt und dessen Vermittlung ist integraler Bestandteil der Arbeit. So wurde zu der erwähnten ersten Präsentation in der Halle 27 ein multimedialer Katalog vorgelegt, der mit kleinen Fotobüchern, einer Speckmaus, einer Toncassette und anderen Materialien mehr eine eigene Atmosphäre schafft, als dass eine blosse Dokumentation ist. Schon das folgende Ausstellungsprojekt im Jahre 1983 arbeitete mit Gästen, die Arbeiten zum Thema “Liebe” beisteuerten. Auf Grundlage dieser Erfahrung wurde in der Satzung des Vereins festgelegt, dass er sich um die Förderung der Kunst und junger Künstler bemüht. Was sich in der Anfangszeit als ein Selbsthilfeprojekt darstellt, wurde später zu einer Organisationsstruktur2, die die Organisationsstruktur selber als künstlerische Ausdrucksform benutzte. Nachdem sich die Gruppe entzweit hatte, blieb als Kern das Duo Susanne Homann und Ute Meta Bauer übrig, die jeweils auch als Individuen…

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