Stiletto
Die stilistische Signatur Stiletto steht für ein Unding. Folglich habe ich von den uneigentlichen Dingen zu reden, jenen Dingen, die hier nicht zu sehen sind, getreu der Aussage “Design ist unsichtbar”. Sie können eben gerade jetzt nicht den stummen Einwand Stilettos vernehmen: “Ich bin doch gar kein richtiger Designer, ich entwerfe doch nichts, Ich zeichne und plane doch nicht.” Stimmt. Statt der willentlichen Absicht vertraut er lieber dem Zufall, statt der angestrengten Suche nach dem Neuen findet er lieber. Ist er deswegen Erfinder! Irgendwie schon. Ein Plakat brachte mich auf die Idee, das in der Küche seiner winzigen Berliner Ladenwohnung hängt. Ein Plakat von Willy Messerschmidt, dem Flugzeugbauer, der nach dem Kriege die ersten Fertighäuser entwickelte und den Kabinenroller baute, dieses umfunktionierte Flugzeugcockpit mit der Einstiegluke und dem Knüppel statt Steuerrad. Irgend etwas von dieser Haltung, Fertigteile aus ihrem Zusammenhang zu lösen und zu etwas anderem umzufunktionieren, hat Stiletto mit diesem Messerschmidt gemeinsam, nur heißt er eben nicht Messerschmidt, sondern Stiletto, auch ist er kein Ingenieur (obwohl er mal Maschinenbau studieren wollte), sondern Bastler, und zwar bastelt er nicht an Flugzeugen, sondern an Motorrädern. Waren die Futuristen noch begeistert vom Rennwagen Bugatti, so legt sich Stiletto für die italienische Marke Ducati ins Zeug. Und ich werde mal versuchen, mich für ihn mit ins Zeug zu legen und einschwenken in die erste Runde zum Formel-Super-5-Rennen. Wissen Sie was Formel Super 8 ist? Sie kennen Super-8-Film. Nun machen wir aus dem Filmstreifen eine Filmschlaufe, das ergibt eine Unendlichprojektion. Und was ist bei…