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Ausstellungen: Köln · von Jürgen Raap · S. 301 - 302
Ausstellungen: Köln , 2004

JÜRGEN RAAP
Stephen Hughes / Frank Dömer

Galerie Thomas Zander, Köln, 2.3. – 24.4.2004

Thomas Zander zeigt Arbeiten von zwei Fotografen, die beide dasselbe Thema bearbeiten, nämlich Architektur im Landschaftsraum. Stephen Hughes hat “Peripheral Places” im Bild festgehalten, abseitige Plätze in öden Trabantenstädten und in verbauten Urlaubsorten. Frank Dömer hat indessen Almhütten, Ställe und Bauernhäuser in der Schweiz aufgenommen. Die Botschaft ist in beiden Fällen dieselbe: Was der Mensch baulich manifestiert, ist in ästhetischer wie ökologischer Hinsicht dem jeweiligen Ort nicht immer angemessen.

Wie Wüstengegenden und Meeresküsten Opfer einer Betonorgie werden das Ergebnis in höchstem Maße unwirtlich und unzivilisatorisch wirkt, ist in den Fotos von Stephen Hughes überdeutlich ablesbar. Aber auch in den Bildern von Frank Dömer passt sich eine traditionelle Architektur in Holzbauweise funktional und ästhetisch nur vordergründig in die alpine Landschaft ein. In manchen Aufnahmen empfindet man die Hütten jedenfalls in dieser Landschaft reichlich deplatziert.

Die Arbeiten beider Künstler entstanden in den vergangenen vier Jahren – und so spiegelt das motivliche Nebeneinander der Exponate in der Galerie ein tatsächliches Nebeneinander in der Realität wider: Ein paar Kilometer von den lärmigen Bettenburgen der Pauschaltouristen entfernt gibt es tatsächlich hier und da noch ein paar einsame Strände und unberührte Almgletscher, einfache hölzerne Schuppen und Rasthütten.

Doch eine wirkliche ländliche Idylle findet man eigentlich nur noch in den Reklame-Spots für Frühstücksquark oder in den liebevoll zusammengeklebten Modelleisenbahn-Landschaften. Die verlogenen Surrogate der Werbewelt bedienen unsere Sehnsüchte nach ästhetischen Gegenbildern zu den allgegenwärtigen verrottenen industriellen Brachflächen und dem Niemandsland zwischen den Betonkästen.

Diesem Bedürfnis verweigern sich Hughes und Dömer…


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