Reinhard Ermen
Stephan Baumkötter
Kunstraum G 7, Mannheim, 4.3. – 17.4.1995
Seit Mai 1992 gibt es den Kunst-raum G7. Guter Geist dieser ansprechenden Galerieräume in einer Hinterhofmansarde von Mannheims Planquadrat G7 ist Astrid Vogel, die dafür auch ihre eigene künstlerische Arbeit geopfert hat. Hier waren in den letzten drei Jahren unter anderen schon Peter Tollens, Nicola Fallay, Markus Weggemann, Gerold Miller und Beat Zoberer zu sehen. Demnächst wird der Australier John Nixon gezeigt. Zur Zeit stellt der Kölner Stephan Baumkötter (Jg. 1958) aus, der sich hier genau ein Jahr zuvor schon zusammen mit Günter Umberg und Adrian Schiess vorgestellt hat.
Baumkötter ist ein Maler kleiner bis mittelgroßer Hochformate. Im Gegenüber zum Betrachter erscheinen diese ‘Bilder’ fast wie blinde Spiegel, die Andeutungen machen, um sich dem prüfenden Blick letztendlich wieder zu entziehen. Da scheint zuallererst Konkretion vorzuherrschen. Die Farbe wird in mehreren (bis zu zwölf) Schichten mit Ölstiften aufgebaut, zuletzt dominiert eine durchaus strenge, vertikale Malbewegung, die sich folgerichtig dem Hochformat angeschmiegt hat. Nicht immer wird die Leinwandstruktur ganz von der gesättigten Farbmasse aufgesogen. Der von der letzten, gelegentlich glänzenden (wenn nämlich als Malmittel Alkyd verwendet wurde) Schicht bzw. Malhaut ausgehende Eindruck, ist so konkret wie der relativ flache Keilrahmen, der sich einer gefälligen Objekthaftigkeit verweigert.
Der sich vergewissernde, prüfende Blick stößt dann freilich auf Unschärferelationen, etwa eine nur schwer zu umreißende Farbigkeit. Hier von “Monochromie” zu sprechen, wäre eine Verlegenheitslösung, und trotzdem ist der reflektierende Betrachter angehalten, sich an dieser noblen Begrifflichkeit abzuarbeiten. Letztendlich dominiert ein verhaltener Ton, zumeist in Richtung Grau, Ocker, Grün,…