Hajo Schiff
Stefan Panhans – Who´s afraid of 40 Zimmermädchen
Kunsthaus Hamburg, 15.7. – 31.8.2008
Längst gibt die Photographie keine Repräsentation von Welt mehr. Vielmehr präsentiert sich die Welt bereits in zahllosen Folien fertiger Bilder. Oder sie wird dahinter versteckt. Wenn Künstler trotzdem photographieren, dann um auf diese subjektive Schicht zu verweisen, die zwischen der Welt und den Betrachtern steht. Bisher hatte der 1967 geborene Stefan Panhans in den Bildserien „Womit wird eigentlich vergoldet bei einem Waldüberfall frag ich mich gerade“ (1999 – 2002) und „Red Light White Sands Black Palms“ (2002 – 2007) die angehübschten Verkäuferinnen der Glitzerwelten in den Einkaufsmeilen und die Selbststilisierungen der Konsumenten ins Bild gebracht. Doch statt auf eine weitere Serie zum Thema „jung und schön, sexy und desorientiert“, setzt der in Hamburg und Berlin lebende Künstler jetzt auf Einzelbilder. Mit einem Auge nach außen und einem Auge nach innen lässt er sich auf die subjektive Photographie ein. Statt durch Ladenfenster hindurch Selbstinszenierungen als fremdbestimmt zu entlarven und statt in jedem Verhalten eine Spiegelung eines Medienvorbilds zu sehen, bringt er die Tagträume der Menschen und der Dinge ins Bild.
Das neue, von einer Großbank gesponserte Format „Extra“ im Kunsthaus sieht vor, dass jeder Künstler einen Dialogpartner für seine Ausstellung wählt. Bei Stefan Panhans ist es die polnische, in Berlin lebende Künstlerin Alicja Kwade, mit ihren ebenso luxuriösen, wie durch komplette Verspiegelung zeitlos-sinnlos gewordenen Uhren-Objekten. Etwas ähnlich Distanziertes haben auch seine neuen Photos. Die Welt scheint in den Bildern von Stefan Panhans zwar oft alltäglich nahe, aber sie ist,…