Christian Huther
Starke Lobby für die Kultur
»Kulturinitiative Rhein-Main« gegründet
Die Wirtschaft boomt im Rhein-Main-Gebiet, aber die Kultur kränkelt und es fehlt ihr die Anerkennung, obwohl das Angebot durchaus vielfältig und von hohem Niveau ist. Diesem Manko will die vor einigen Monaten gegründete “Kulturinitiative Rhein- Main” abhelfen, zu der sich Institutsleiter und kulturpolitisch engagierte Bürger aus Frankfurt, Darmstadt, Wiesbaden und der umgebenden Region zusammengeschlossen haben. Die Initiative stellte kürzlich ihr Programm in Wiesbaden vor.
Gründungs- und Vorstandsmitglieder sind u. a. Frankfurts Städel-Direktor Herbert Beck – der auch Vorsitzender des eingetragenen Vereins ist -, Jean-Christophe Ammann (Leiter des Frankfurter Museums für Moderne Kunst), Ina Busch (Direktorin des Hessischen Landesmuseums Darmstadt) und Volker Rattemeyer (Leiter des Wiesbadener Museums). Rattemeyer sagte, es gehe darum, nicht länger tatenlos der Stagnation in der Kultur zuzusehen. Eine starke Lobby für die Kultur sei dringend nötig. Bereits vor drei Jahren unterzeichneten 300 Verantwortliche von Kulturinstitutionen aus ganz Deutschland das “Darmstädter Manifest”. Sie formulierten darin ihr Selbstverständnis von Kultur, forderten neue Managementmethoden und plädierten für eine Änderung der Erbschafts- und Schenkungssteuer, um der finanziell darbenden Kultur mit Stiftungen und Vermächtnissen auf die Beine zu helfen. Aus diesem Arbeitskreis entstand auch die neue Initiative, um die bisherige Zusammenarbeit zu intensivieren.
Die um Mitglieder bemühte Initiative soll nicht nur ein Sprachrohr für die Kultur in der Region sein, sondern sich zu einem Pendant der einflußreichen “Wirtschaftsinitiative Frankfurt/Rhein-Main” entwickeln. Denn den Instituten fehlt es bisher an einem gemeinsamen Auftreten mit einer Stimme und am dazu nötigen Selbstbewußtsein. Das führt aber auch, so die Initiative, zu…