Dora Imhof
Stan Douglas. Le Détroit
Kunsthalle Basel, 31.3. – 27.5.2001
Stan Douglas’ Ausstellung in der Kunsthalle Basel besteht aus der raumfüllenden Filminstallation “Le Détroit” (1999/2000) und ein paar Fotografien, die in engem Zusammenhang mit der Installation stehen. Nach der Präsentation in Windsor (Kanada) und Chicago, ist Basel die erste europäische Station, bevor sich die Arbeit auf eine längere Tournee durch verschiedene europäische Städte begibt, deren nächster Stopp die Biennale in Venedig sein wird.
Der erste Eindruck ist ein akustischer, schon bevor man den Oberlichtsaal betritt, hört man auf der Treppe Geräusche, Schritte auf Kies und Holzböden, das Knarren und Zuschlagen von Türen, das Rascheln von Blättern. Im abgedunkelten Raum angelangt, trifft man auf das Wummern zweier schwerer Filmprojektoren, die ihre Strahlen auf beide Seiten einer schräg in die Mitte des Raums gestellten Leinwand werfen. Der Film beginnt. Seine Handlung ist so einfach, dass sie sich in ein paar Sätzen zusammenfassen lässt: Es ist Nacht, eine junge schwarze Frau steigt aus dem Auto, betritt eine altes, verfallendes Haus, sucht etwas, findet Schuhabdrücke, ein Blatt Papier, alten Gerümpel, erschrickt, verlässt das Haus und steigt wieder in ihr Auto.
Doch wie oft bei Douglas, ist es in der Filminstallation “Le Detroit” nicht die Handlung, die den Betrachter gefangen nimmt, sondern das ausgefeilte und aufgeladene Gefüge der Bilder, die Dichte der Referenzen und Erzählebenen, das Raffinement ihrer Verknüpfung und die Frage, was denn das gesuchte “Etwas” sei.
Das Geheimnis beginnt mit der Projektion. Douglas projiziert den schwarzweißen Film auf einer Seite der Leinwand in einer normalen Positivversion, auf…