Noemi Smolik
Stan Douglas
Museum Haus Lange, Museum Haus Esters, 17.11.1996 – 19.1.1997
Die Filminstallationen von Stan Douglas, obwohl sehr zurückhaltend ausgeführt, haben eine Wirkung, der sich selbst ein abgehärteter Ausstellungsbesucher nicht entziehen kann. Ähnlich einem Sog ziehen sie den Besucher fast magisch an. Das Gefühl für die Zeit und den Raum verlierend, gleitet der Besucher in die Welt des Films hinein, löst sich in den Bildern fast auf – und plötzlich steht er wieder da, wie aus einem Traum erwacht, irgend etwas nachtrauend, was er nicht in Worte fassen kann. Die Zeit gleitet einem wieder weg, die Bilder, die man noch für einen Augenblick anhalten möchte, lösen sich auf. Ein undefinierbarer Verlust steht im Raum.
So geht es dem Besucher auch in Krefeld in den beiden Häusern Lange und Esters, die zwei Projekte von Stan Douglas zeigen. Das eine Projekt entstand in Berlin im Jahre 1994, während seines Aufenthaltes in dieser Stadt als DAAD-Stipendiat, das andere 1996 in seiner Heimat Kanada und wurde in Krefeld zum ersten Mal gezeigt. Die Krefelder Ausstellung ist nach seiner Berliner Präsentation, die mit dem Stipendium verbunden war, die zweite Einzelausstellung dieses Künstlers in Deutschland, und man möchte hoffen, daß Stan Douglas demnächst öfters in Deutschland vertreten sein wird, denn er gehört zu den aufregendsten Künstlern seiner Generation. 1960 in Vancouver, Kanada, geboren und aufgewachsen, gehört er zu einer kleinen Gruppe von Künstlern, die sich in dieser entlegenen Stadt mit den Theorien Theodor Adornos und Walter Benjamins auseinandersetzten. Um die Fragen der Kommunikation und der sozialen Rolle…