Dieter Magnus
Stadtgestaltung – Beispiel: San Francisco
“Städtische Lebensformen und Lebensmöglichkeiten werden gerne heute als allgemeine Maßstäbe herausgestellt.” – so beginnt dieser Artikel von Dieter Magnus. Urbanistik, Stadtplanung werden heute zum Politikum, zum Schlagwort, mit dem vielerorts das eigentliche Problem des Lebens in den Städten hinwegdiskutiert wird. In den zurückliegenden Bänden von Kunstforum haben wir diesen Fragen unter der Rubrik ‘Urbanistik’ stets den gebührenden Platz eingeräumt: in Band 11 publizierten wir das Manifest von James Wines, in Band 13 ein Projekt von Dittmar/Trommer; beides waren Beiträge, die sich mit Wohnformen befaßten. In diesem Beitrag geht es um eine andere Fragestellung – die Verkehrsplanung. Der Individualverkehr wird zunehmend zum Handikap städtischen Lebens, doch die Lösungsmöglichkeiten – S-Bahn, U-Bahn, Kabinentaxi, u.a. – greifen wiederum prägend in unsere Umwelt ein. Das hier vorgestellte Projekt, ‘Bart’ in San Francisco, stellt unserer Meinung nach den gelungenen Versuch dar, die Vorteile dieser Verkehrssysteme mit einer positiven (künstlerischen) Umweltgestaltung zu verbinden. (Dieter Magnus drehte für die ARD einen Film über diese Thematik, der am 11. November ausgestrahlt wird)
Stadt heute und Aufgaben für die Kunst
Städtische Lebensformen und Lebensmöglichkeiten werden gerne heute als allgemeine Maßstäbe herausgestellt. Stadt, so der oft gebrauchte Werbeslogan vieler Kommunen, bedeutet vor allem pulsierendes Leben, Chancen, Vielfalt der Einrichtungen und Freiheit der Wahl, bedeutet attraktive Angebote für Wohnen, Arbeiten, Versorgung, Bildung und Kommunikation.
Doch das Bild der Städte ist heute unbefriedigender denn je. Die mittelalterliche Stadt mit all ihren sich wandelnden sozialen Bedingungen und gebauten Formen war ein organisch wachsendes, urbanes Environment über die Bauwerke hinaus, Plätze…