Staatsgalerie Stuttgart
Urbanstr. 36, 7000 Stuttgart 1
0711/212 – 5050/ – 5108
Prof. Dr. Peter Beye
Der gebürtige Berliner Peter Beye (Jahrgang 1932) promovierte 1957 in Freiburg. Nach einem Volontariat und einer Tätigkeit als freier wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Bayerischen Staatskunstsammlungen in München ging er 1960 an die Stuttgarter Staatsgalerie, deren Direktion er 1969 übernahm.
Beyes Ausstellungsprogramm in den letzten Jahren:
Johann Heinrich Dannecker (1987)
Walter de Maria (1987/88)
Frank Stella (1988/89)
Salvador Dali (1989)
Joseph Anton Koch (1989)
Daniel Buren (1990)
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J.R.: Die Stuttgarter Staatsgalerie untersteht dem Land; Sie bekommen also keinerlei Zuschüsse von der Kommune?
O.B.: Richtig, Rechtsträger ist das Land Baden-Württemberg, und unsere Aufgabe sind das Sammeln und Ausstellungen überregionaler Kunst des 20. Jahrhunderts. Nur bei Spitzenpositionen, etwa Willi Baumeister, werden auch regionale Akzente gesetzt. Hierbei handelt es sich um eine klare Abgrenzung gegenüber der städtischen Galerie im Gebäude am Schloßlatz, die einen Sammlungsauftrag für regionale Kunst hat.
Ihre Ankaufsmittel sind heute deutlich geringer, rund eine Million weniger als vor einigen Jahren. Woran liegt das?
Drei Millionen ist für deutsche Verhältnisse immer noch viel, auf die aktuelle Marktsituation bezogen, jedoch wenig. Dafür könnte ich gerade mal zwanzig Quadratzentimeter Picasso kaufen. Dabei liegt die Stärke Stuttgarts in der klassischen Moderne als Sammlungsschwerpunkt, doch inzwischen hinken wir dem Markt hinterher. Wir profitierten hier in Baden-Württemberg ja wesentlich vom Lottogesetz, das seit 1958 bestimmte, ein sehr hoher Anteil an Lottoeinnahmen müsse kulturellen Zwecken zugeführt werden. Das erlaubte unserem Haus jahrelang den höchsten Ankaufsetat in der Bundesrepublik neben den NRW-Kunstsammlungen in Düsseldorf. Außerdem hatte Ministerpräsident Späth eine Museumsstiftung eingerichtet, die sich unter anderem auch…