Spuren legen zur dOCUMENTA (13)
von Dirk Schwarze
Ist der Meteorit, der vor 4000 Jahren in Nordargentinien einschlug, der ein für uns unvorstellbares Alter hat und aus einer anderen Welt kam, ein Kunstwerk? Daniel Birnbaum, der Direktor der Frankfurter Städelschule, und Carolyn Christov-Bakargiev, die Leiterin der dOCUMENTA (13), gehen in einem Gespräch dieser Frage nach, ohne zu einer abschließenden Antwort zu kommen. Aber möglicherweise ist dier unerklärliche Rest, der bei diesem Gespräch bleibt, genau das, was den Meteoriten in die Nähe eines Kunstwerkes bringt.
Das Protokoll des Gesprächs bildet das Vorwort zu dem Buch “El Taco – A Chapter in the History of the Campo del Cielo Meteorites Vol. 1? von Guillermo Faivovich & Nicolas Goldberg, das anlässlich einer Ausstellung im Frankfurter Portikus (25. 9. – 14.11.) erscheint, in der die beiden Künstler Faivovich und Goldberg ihre Auseinandersetzung mit dem Meteoriten „El Tacho“ und seiner Geschichte präsentieren. Im Mittelpunkt der Schau wird der Meteorit stehen, der vor etlichen Jahren halbiert und auf zwei unterschiedliche Standorte verteilt wurde und nun wieder vereint wird.
Diese Ausstellung, in der die beiden Künstler die wissenschaftlichen und mythischen Aspekte mit künstlerischen Fragestellungen zusammenbringen, ist ihrerseits eine Zwischenstufe zu deren documenta-Projekt der beiden, weshalb Carolyn Christov-Bakargiev für die dOCUMENTA (13) die Herausgeberschaft übernommen hat.
Wie alle ihre Vorgänger hält sich die documenta-Leiterin an das seit 1977 bestehende ungeschriebene Gesetz, weder die Künstlerliste noch das Konzept im Vorfeld ihrer Ausstellung bekannt zu machen. Dieses Gesetz war wirksam geworden, nachdem Manfred Schneckenburger hatte erleben müssen, dass das Urteil über seine documenta 6…