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Magazin: Museen & Institutionen · S. 328 - 334
Magazin: Museen & Institutionen , 1989

Hanne Weskott
Sponsor oder Mäzen

Die Hypo – Kulturstiftung zieht Bilanz

Der Vorsitzende der Stiftung Dr. Hans Fey, der auch Mitglied des Vorstandes der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank ist, lud zur Pressekonferenz, um 5 Jahre nach Gründung der Stiftung und 3 Jahre nach der Eröffnung der Hypo-Kunsthalle selbstbewußt Bilanz zu ziehen.

Die Kunsthalle, das populärste Kind dieser Stiftung, zeigt derzeit mit Fernand Léger ihre 13. Ausstellung und ist damit wieder beim hauseigenen Lieblingsthema, der klassischen Moderne, angelangt. Fey betonte allerdings, daß das Programm für alle Zeiten der Kunstgeschichte bis hinein zur Gegenwart offen sei, er es aber doch als eine Aufgabe der Stiftung ansehe, die vielleicht letzten Chancen für Klassiker-Ausstellungen wahrzunehmen.

Schließlich ist abzusehen, wann solche Ausstellungen einfach nicht mehr zu bezahlen sind. Die Versicherungssumme für Léger beträgt bereits rund 150 Millionen Mark und jeder spektakuläre Auktionserfolg kann diese Summe in Zukunft nur noch höher treiben. Diesem Argument kann sich kein Kunstliebhaber verschließen, und vor allem das Bildungsbürgertum dankt es der Stiftung mit großen Besucherzahlen. Seit Juni 1985 waren es immerhin 870.000, wovon freilich 245.000 allein auf Fabergé entfielen; München Fokus hatte dagegen mit beiden Teilen nur 20.000 zu verzeichnen. Das Experiment mit der aktuellen Kunst lohnt also zahlenmäßig nicht. Obwohl Fey betont hat, daß das kein Maßstab sei, zieht sich das Programm für 1989 wieder mehr in Richtung Klassik zurück: Paul Delvaux, James Ensor, Kleopatra und Egon Schiele.

Aber die Kunsthalle ist ja nur ein Teil der Unternehmungen der Stiftung. Da gibt es einen Denkmalpreis, eine sehr beliebte allgemeine Projekt- und Katalogförderung und einen…


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