Spielräume des Cosplay
Private Public Personalities
von Jutta Zaremba
Putting on a costume, whether on a page, a screen, or a body, visualizes a subject’s desire to change their locus, to cross a border, and it is always a meaningful move. […] In fictional worlds, we have no special name for this practice – characters simply just suit up – but in the real world we call it cosplay.1
Cosplay Sphären
Im Kulturraum Internet2 finden millionenfache Präsentationen der szenischen Inszenierungspraxis Cosplay (= costume play) statt, bei denen Jugendliche und junge Erwachsene Kostümierungen und das Posieren im Stil ihrer bevorzugten popkulturellen Medienfiguren aus Comic, Games, Film etc. betreiben. Als Online-Bühnen dienen vor allem Szene-Portale wie der deutsche Animexx-Verein, die US-amerikanischen Plattformen cosplay.com und deviantART oder das japanische Cure CosplayWorld, und durchaus auch individuelle Blogs oder soziale Netzwerke wie Instagram oder Pinterest. Die hochgeladenen Inszenierungen sind oftmals Ergebnisse von realen Events auf Szene-Conventions wie der deutschen Hanami oder dem japanischen World Cosplay Summit mit zweiundzwanzig teilnehmenden Ländern. Mittlerweile gehören Cosplay-Auftritte auch zum festen Repertoire bei Veranstaltungen wie der Kölner Computerspielmesse gamescom oder bei der Frankfurter Buchmesse, die gemeinsam mit Animexx jährlich die Deutsche Cosplaymeisterschaft ausrichtet.
Trotz in Japan intensiv betriebener Cosplay-Praktiken, geschieht dort das Wechselspiel von Privatheit und Öffentlichkeit unter anderen Vorzeichen als beispielsweise in Europa: „Especially in the suburban and rural areas of Japan, cosplayers often hide their hobby from their families and professional colleagues. Although Manga is…