Cornelia Gockel
Sound of Art
Musik in der bildenden Kunst
MdM Mönchsberg, 19.7.-12.10.2008
Wenn Niccolò Paganini Geige spielte, glaubten die Leute, er sei mit dem Teufel im Bund. Allzu perfekt erschien ihnen das Spiel des italienischen Musikers. Der 1792 in ärmlichen Verhältnissen geborene Paganini nährte die Legendenbildung noch durch sein Auftreten. So erschien der hagere, groß gewachsene Mann zu seinen Konzerten im schwarzen Anzug mit weiß geschminktem Gesicht. Böse Zungen behaupteten, er präpariere vorher sogar bestimmte Seiten seiner Geige, sodass sie während der Vorstellung rissen, er aber trotz der Einschränkung zur Verwunderung aller sein virtuoses Spiel fortsetzen konnte. Das Publikum liebte den „Teufelsgeiger“ und kam zu seinen Konzerten in Scharen. Diese hingebungsvolle Verehrung der großbürgerlichen Gesellschaft für ihre Musikvirtuosen haben Karikaturisten in zahlreichen Zeichnungen humorvoll festgehalten. Sie gehören zu den frühesten Exponaten in der Ausstellung „Sound of Art. Musik in der bildenden Kunst“, die das Museum der Moderne Mönchsberg in der Festspielstadt Salzburg präsentiert.
Über drei Etagen wird in thematischen Werkkomplexen das inspirierende Wechselspiel von Kunst und Musik beleuchtet. Die künstlerische Auseinandersetzung mit den Gewohnheiten des bürgerlichen Kulturlebens, die Zerstörung überlieferter Strukturen und die Neuorganisation von Klängen und Geräuschen in Raum und Zeit stehen dabei im Zentrum. Zur dieser Entwicklung haben die Futuristen und Dadaisten Wesentliches beigetragen. Statt harmonischer Klänge brachten sie die alltäglichen Geräusche des modernen Lebens in die Konzertsäle. Einer der Radikalsten war der Futurist Luigi Russolo, der 1913 sein Manifest „Larte dei rumori“ (Die Kunst der Geräusche, 1913) verfasste. In der Ausstellung werden einige seiner „Intonarumori“ präsentiert, hölzerne…