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Biennalen: Sonsbeek · von Frank-Alexander Hettig · S. 313 - 315
Biennalen: Sonsbeek , 1993

Frank-Alexander Hettig
Sonsbeek 93

5.6. – 26.9.1993

Öffentlichkeit ist etwas anderes als das Publikum, und doch gibt es wieder eine Ausstellung im öffentlichen Raum.

Nachdem sicher die zwei vorhergehenden Ausstellungen von Wim Beeren, 1971, und Saskia Bos, 1986, internationales Interesse erweckten, wurde nun die amerikanische Ausstellungsmacherin Valerie Smith eingeladen, ihr Konzept und ihre Künstlerauswahl in Arnheim vorzuführen.

Als 1971 die Ausstellung wesentlich vom Raum handelte und 1986 von der Oberfläche, soll es nun um soziale Themen im Kontext gehen. Als Basis-idee verwendete Smith das Modell von drei imaginären Kreisen: der Park mit dem Konzept einer konstruierten Landschaft, die Funktion von Denkmälern oder die Idee von Erholung; die Stadt mit ihren Institutionen und als dritter Kreis die Landschaft, die Arnheim umgibt.

Da die Suche nach den Berührungspunkten zwischen aktueller künstlerischer und gesellschaftlicher Diskussion im Vordergrund stand, ist es nicht verwunderlich, daß die gezeigten Arbeiten einen prozeßartigen und konzeptuellen Charakter haben.

Kein postmoderner Kulissenzauber auf Zeit gebaut, keine monumental-feierlichen Kunstwerke oder dramatischen Schauspiele sind zu erkennen, sondern eine nüchterne und ernsthafte Auseinandersetzung, um den ausgesuchten Ort oder Platz beinahe anonym neu zu definieren. Die meisten Kunstwerke der 38 Künstler zeigen eine Geschichte von Vermittlungen und eine Wechselbeziehung mit einem natürlichen oder konzipierten Ort.

Wir werden es also mit einem sozialen Ansatz zu tun haben, der aus Interaktion besteht. So wurde auf dem Rasen vor der Sonsbeek-Villa von dem amerikanischen Künstler Tom Burr nach den Originalplänen ein Teil des Central Parks neu geschaffen. Dieser Teil des New Yorker Parks ist bei zwei unterschiedlichen Interessengruppen, den Ornithologen und den Homosexuellen sehr…


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von Frank-Alexander Hettig

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