Skulpturen im Park
von Lucius Burckhardt
Skulpturenausstellung 1980: Die Gärten des Wenkenhofs ergaben eine natürliche Trennung zwischen den “musealen” Werken, die streng geometrisch im französischen Gartenparkett aufgestellt wurden, und den Auftragswerken, die im englischen Park in eine Auseinandersetzung mit der Landschaft traten.
Außenräume – wozu?
Zum zweiten Mal innerhalb von vier Jahren zeigt eine private Stiftung in Basel Kunst im Park; vor vier Jahren im französischen Gartenparkett und dem daran anschließenden englischen Park des Wenkenhofs in Riehen, und heute in Brüglingen, dem Gutshof und ehemaligen Sommersitz der Familie Merian. Sollte dieses der Beginn einer Serie sein, so wäre es angezeigt, sich zu fragen, unter welchen Bedingungen und für welche Kunstwerke es denn sinnvoll sei, mit grünen Außenräumen in Beziehung zu treten.
Unbenommen ist dabei immer der zusätzliche Genuß, der sich daraus ergibt, eine Skulptur im Park zu sehen; solche Aufstellungen bewegen sich im gleichen Rang wie Konzerte im Freien und Freilichtaufführungen beliebter Theaterstücke: wohl addieren sich die hervorgerufenen Empfindungen, jedoch steht das Kunstwerk nicht in einem vom Sinn her gegebenen Zusammenhang mit dem Ort der Darbietung. Von dieser Art ist die Überzahl der im Merian-Park gezeigten Werke; sie können sowohl in einem Museum wie im Garten aufgestellt werden.
Merkwürdigerweise ordnen sie auch viele der für die Skulpturenausstellung eigens geschaffenen Werke dieser Kategorie zu. Wie man hört, haben die Veranstalter der Ausstellung den eingeladenen Künstlern die Wahl des Ortes freigestellt, für welchen sie ihr Werk schaffen sollen: gerade hierbei beobachtet man eine Flucht der Künstler aus der offenen Landschaft in die von den Gärtnern angelegten Kammerungen….