Aussenseiter, Artbrutisten, Autodidakten und Amateure, Volkskünstler, Visionäre, Vergessene und Verrückte: 25 Porträts
Simon Sparrow
* 1925, WESTAFRIKA, LEBT IN MADISON, WISCONSIN
Wenn man Simon Sparrow zu seiner Kunst befragt, gibt er zur Antwort: “Der Geist ist der Ursprung aller Dinge. Alles, was ich tue, geschieht ganz automatisch. Wenn es aufhört zu geschehen, dann höre ich auf, es zu tun. Mehr kann ich dazu nicht sagen…” Wenn der Geist über Simon Sparrows Hände in die Materie einfließt, so gleicht das Ergebnis einer alchimistischen Wandlung, bei der sogenannte “Basis”-Materialien in die Sphäre spiritueller Vision erhoben werden. Sparrows Assemblagen sind direkt inspiriert von seinem Gefühl für “Heiligkeit”, die er als Gegensatz zu Religion versteht. Vielleicht meint er mit dieser Unterscheidung, daß Religion instruiert, wo der heilige Geist erleuchtet.
Sparrows Palette umfaßt nahezu alles, was leicht verfügbar ist und Licht einfängt und reflektiert. Seine Assemblagen sind seltsame Kombinationen aus Modeschmuck, Perlen, Muscheln, Ornamenten, Porzellan, Glas, Spiegeln und Glitter. Sparrow hat eine bemerkenswerte Fertigkeit in der Handhabung von Glitter entwickelt, den er nach Art der klassischen Malerei mischt und aufträgt. Das Ergebnis sind Assemblagen in höchst ausgefallenen und exquisiten Kompositionen, die weit über den dekorativen Wert seiner Materialien hinausgehen.
Sparrows Symbole und Bilder sind geheimnisvoll und persönlich. Tierische und menschliche Gesichter wechseln im Ausdruck von spukhaften Totembildern zu solchen von patriarchalischer Weisheit. Es ist, als spiegele Sparrows Gefühl für das Heilige eine beseelende Lebenskraft in ihrer ganzen Vielfalt wider.
Da Sparrow als Künstler Autodidakt ist, der sich von seinen Visionen leiten läßt, und kein akademischer Vertreter der vorherrschenden Kunstströmungen, steckt man…