Franz Thalmair
Simon Denny
»The Personal Effects of Kim Dotcom«
MUMOK, Wien, 5.7. – 13.10.2013
Voll, übervoll ist der Ausstellungsraum im Untergeschoß des Mumok, hat dort der 2012 mit dem Baloise-Kunstpreis ausgezeichnete Simon Denny auf knapp mehr als 200 Quadratmetern 110 Objekte installiert. Für seine Einzelausstellung arbeitet sich der Künstler entlang einer Liste von Dingen ab, die bei einer Razzia auf dem Anwesen von Kim Schmitz (alias Kim Dotcom, so der Internetname des Protagonisten der Schau) in der Nähe von Auckland in Neuseeland beschlagnahmt wurden: 175 Millionen US-Dollar in Scheinen finden sich darunter, 60 Server, 22 Autos, weiters Kunstwerke, Fernseh- und sonstige Unterhaltungselektronik und nicht zuletzt eine ganze Menge an Domainnamen. Megaupload.com lautete die Webadresse einer der in den vergangenen Jahren meist genutzten Filesharing-Plattformen, die 2005 von Kim Schmitz ins Leben gerufen und sieben Jahre später vom FBI wegen Urheberrechtsverletzungen gemeinsam mit dem persönlichen Hab und Gut des New-Economy-Unternehmers unter Gewahrsam genommen wurde.
„The Personal Effects of Kim Dotcom“ lautet der Titel Simon Dennys Ausstellung. Der 1982 geborene Künstler, Teil jener Generation junger Erwachsener also, die bereits mit digitalen Technologien sozialisiert wurden, spielt mit dem Titel aber nicht nur auf die Wertgegenstände (engl.: „personal effects“) an, die Schmitz unter anderem durch den Verkauf von Werbeschaltungen auf Megaupload.com angehäuft hat. Er referiert auch auf die Auswirkungen, die die Causa Schmitz/Dotcom auf die Diskussion um Kopierkultur im Internet hat. Im Buch zur Ausstellung spitzt der Autor Christian Höller die von Denny aufgeworfenen Fragestellungen folgendermaßen zu: „Braucht es techno-kulturelle und juridische, den sicheren Boden des etablierten…