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Ausstellungen: Essen · von Claudia Posca · S. 414 - 414
Ausstellungen: Essen , 1995

Claudia Posca
Sigrid Lange

»space available«
Städtische Galerie im Folkwang, Essen, 27.4. – 4.6.1995

Ein DAAD-Stipendium ermöglichte Sigrid Lange (geboren 1962) 1993 eine Reise nach New York. Fasziniert von der Atmosphäre dortiger Groß-raumbüros, die seriell und offen strukturiert auf selber Fläche unter einem Dach unterschiedlichste Institutionen vereinen – beispielsweise eine Museumsverwaltung, Maklerbüros und sonstige Marketingunternehmen – setzt Sigrid Lange die hier gesammelten Erfahrungen in ihrer jüngsten Arbeit auf ungewöhnliche Art und Weise um. In einer für die Städtische Galerie im Essener Folkwang-Museum konzipierten Installation geht es ihr um das vom Voyeurismus nicht freigestellte Verhältnis zwischen Kunst, Mensch und Bürokratie.

So konfrontiert sie den Betrachter mit insgesamt sechzehn, je circa 2,5 qm großen, durch Rollen mobil gemachten und jeweils mit einem Tisch, Stuhl und Telefon ausgestatteten, frei betretbaren Raumsegmenten. Diese sind beidseitig zweier Längsachsen angeordnet, so daß sich zwei Einheiten mit beidseitig vier Arbeitsplätzen nach Art amerikanischer cubical office ergeben. Ihre Serialität, Gleichheit und Anonymität im Purismus der Raumstrukturierung und Ausstattung läßt sie eher als Funktionszellen denn als menschliche Arbeitsplätze erscheinen. Selbst dann, wenn man berücksichtigt, daß die nur brusthohen Wände Gespräche über die Barrieren hinweg erlauben und – wie es Sigrid Lange in New York erlebte – einen ständigen, allumfassenden Kaffeeduft zulassen würden.

Dann und wann läutet in einer der Partimente das Telefon. Zur Decke hochgeführte, in einer Schaltapparatur eines kleinen Abstellraumes endende Leitungen verbinden sämtliche Telefone ihrer Installation mit der Telefonanlage des Hauses. Allerdings muß man dies und anderes mehr zunächst einmal wissen, um das Ganze über die karge Formalstruktur der Installation hinaus…



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