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Ausstellungen: Siegen · von Annelie Pohlen · S. 420 - 422
Ausstellungen: Siegen , 2007

Annelie Pohlen
Sigmar Polke

»11.Rubenspreis«
Museum für Gegenwartskunst, Siegen, 25.6. – 23.9.2007

Zu reden ist vom Zauber der Bilder aus den hintergründigen Laboren der Malerei, von einer Alchimistenküche, in der Sigmar Polke seit Jahrzehnten das Banale und das Grandiose verrührt. Dafür hat er als 11. Repräsentant in einer imposanten Malerriege den Rubenspreis der Stadt Siegen erhalten. Schwer zu sagen, ob es bislang einen besseren Preisträger gegeben hat; sicher aber ist, dass kaum jemand unter ihnen die Malerei so fruchtbar für sich und nachkommende Künstlerkollegen vorangetrieben hat.

Das lässt sich in der von Polke mit mehr als 70 Titeln aus 25 Jahren ebenso umfassend wie eindringlich inszenierter Ausstellung im Museum für Gegenwartskunst mit Gewinn studieren. Nicht nur, dass er eine ganz neue Werkreihe, genauer eine aus einem neuen Kapitel seiner Malerexperimente, eigens für Siegen fertig stellte, es ist die subtile Mischung aus dem Labor der Bilder und Stoffe, der Rahmen und Flächen, der Punkte, Raster, Linien, Farben und ‚Geschichten’, die in Siegen ein wohl inszeniertes Stück über die Malerei und ihre mögliche und unmögliche Rolle in der Wahrnehmung aufführen.

Ausgehend von einer in jeder Hinsicht charmanten Bildgeschichte zur Erfindung von Wahrnehmungslinsen – ein Forschermeister sitzend und sein Gefährte werfen den Blick durch ihre Augen/Linsen ins Weltall, wo sie sich trotz unterschiedlicher Standpunkte noch treffen, treibt Polke die Auseinandersetzung mit den Wahrnehmungsbedingtheiten von Wirklichkeit und Bildwirklichkeit durch transparente Acrylstreifenraster in Anlehnung an die tatsächliche oder fiktive Räumlichkeit von Wackelbildern voran und bindet – wie gewohnt – die dem Wissenschaftler vertraute physikalische Gesetzmäßigkeit an ein Werkverständnis, in…



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