Susanne Buckesfeld
Siglinde Kallnbach
„Rheingold/Shinkansen / Cuts“
Ludwig Forum für Internationale Kunst, 26.9.2008 – 4.1.2009
Die Kölner Performance- und Multi-Media-Künstlerin Siglinde Kallnbach ist aktuell mit zwei Werkreihen in den „Ground Floor Projects“ des Aachener Ludwig Forums für Internationale Kunst vertreten. Geschickt nutzt Kallnbach die Zweiteilung des Untergeschosses durch den hohen Lichtschacht, kommen so ihre Werkreihen „CUTS“ und „Rheingold/Shinkansen“ doch je zu ihrem eigenen Recht, während der Verbindung zwischen den Konvoluten ebenfalls räumlich Ausdruck verliehen wird. Diese räumliche und inhaltliche Klammer wurde auch in der Performance Kallnbachs am Eröffnungsabend deutlich.
Tritt der Besucher von der Shedhalle in die untere Etage, so gelangt er auf der linken Seite zunächst in den Trakt der Ausstellung, wo Kallnbach unter dem Titel „Rheingold/Shinkansen“ Fotografien und Objekte ihrer Japan-Reisen in Beziehung zu analogen Motiven aus Deutschland, speziell aus Köln, setzt. Orte religiöser Handlungen, tradierte Rituale und die Riten des Alltags in modernisierten Gesellschaften sind Bezugspunkte dieses transkulturellen Vergleichs, der trotz aller Unterschiede auf die Gemeinsamkeiten zwischen den Kulturen abzielt. Eine Verständigung über kulturelle Grenzen hinweg repräsentieren auch die im Gang aufgehängten Overalls, die Kallnbach bei Aufenthalten in Japan seit 2002 getragen hat und die mit dort gesammelten Unterschriften versehen sind.
Sie leiten zum anderen Teil der Ausstellung über, zu den rechts gelegenen Räumen, wo Fotografien, Zeichnungen, Video und Objekte unter dem Titel „CUTS“ ausgestellt sind, seit 2000 im Zusammenhang mit der Krebserkrankung der Künstlerin entstanden. Fotografien aus dem Krankenhaus, deren intimer Blick auf die sterile medizinische Ausstattung Unbehagen erzeugen, korrespondieren mit der Enge des Ganges, in dem sie gezeigt werden….