Bottrop / Düsseldorf
Sheila Hicks
Kunsthalle Düsseldorf und Josef Albers Museum Quadrat Bottrop 12.10.2024–23.02.2025
von Thorsten Schneider
Obwohl die Künstlerin Sheila Hicks über ein mehrere Jahrzehnte umspannendes Œuvre verfügt und mit ihren Werken in wichtigen internationalen Sammlungen vertreten ist, war sie im deutschsprachigen Raum lange unterrepräsentiert. Dies änderte sich in den letzten Jahren. 2020 / 2021 zeigte das Wiener MAK eine umfassende Einzelausstellung (siehe Ursula Maria Probst in Kunstforum Bd. 274). Das Josef Albers Museum Quadrat Bottrop und die Kunsthalle Düsseldorf zeigen nun gemeinsamen in beiden Häusern die „erste große überblickshafte Museumsausstellung der 1934 geborenen US-amerikanischen Künstlerin in Deutschland“. Während derlei Ehrung im Kunstbetrieb zu einer Floskel verkommen ist und meist jüngeren Künstler*innen zu Teil wird, gibt es im Falle dieser Ausstellung einiges zu entdecken.
Hicks Arbeit nun auch in Bottrop zu zeigen, erweist sich besonders stimmig, da sie in den 1950er Jahren an der Yale School of Art in New Haven (Connecticut) bei Josef Albers studierte. Ohne Hicks künstlerische Entwicklung damit auf den Einfluss eines (männlichen) Lehrmeisters zu reduzieren, ergeben sich daraus erhellende, wechselseitige Einsichten. Einerseits mit Bezug auf die künstlerische Lehre, die Albers in seiner Arbeit mit Studierenden entwickelte. Anderseits wird in der Nähe zur Sammlungspräsentation von Albers Werken in Bottrop umso deutlicher, wie intensiv sich Hicks mit theoretischen wie auch praktischen Fragen von Form, Farbe und Materialität beschäftigte. Ohne übertriebene Didaktik vermittelt sich den Besucher*innen der Ausstellung ein weitreichendes künstlerisches Wissen. Über ein einfaches Verhältnis von Lehrer und Schülerin hinaus begegnen sich zwei spannende Positionen auf Augenhöhe. Dies ist umso…